Im Spannungsfeld von Fortschritt und Besinnung
3 Biennalen in Korea: Gongju, Gwangju, Busan –
Ausstellungsrundgänge und Gespräche
Gongju, Geumgang Nature Art Biennale 2008, 10.9. – 11.11.2008.
Gwangju, Annual Report, The 7th Gwangju Biennale, 6.9. – 9.11.2008
Busan, Busan Biennale 2008, 6.9. – 15.11.2008
Text und Bilder: Jens Rönnau
Wirtschaftlich hat Südkorea seit den 60er Jahren einen rasanten Aufstieg hinter sich. Dieses Jahr präsentiert sich das kleine, gebirgige Land von September bis November neben anderen Großausstellungen mit vier Kunstbiennalen gleichzeitig – im Rahmen weiterer Biennalen im asiatischen Raum. Bis auf die 5. internationale Media Art Biennale in Seoul sollen diejenigen in Gongju, Gwangju und Busan hier besprochen werden. Allein dort werden Werke von rund 350 Künstlern präsentiert, arrangiert von internationalen Kuratorenteams.
Die erste internationale Biennale in Asien überhaupt fand 1995 im südkoreanischen Gwangju statt – was einen traurigen politischen Hintergrund hat. Im selben Jahr wagte sich aber auch die weniger beachtete Naturkunst-Schau in Gongju mit über 120 Künstlern erstmals auf ausgedehnt internationales Parkett – was seit 2004 als Biennale durchgeführt wird. Busan schließlich, die expandierende Hafenstadt und mit knapp vier Millionen Einwohnern zweitgrößte Stadt Koreas, zeigt dieses Jahr seine 4. Biennale, die letztlich auf eine Jugendbiennale von 1981 zurückgeht. Angesichts der Menge von Biennalen und ihrer Inhalte hat aber auch ein allgemeiner Denkprozess bei den Veranstaltern eingesetzt.