vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Gespräche mit Galeristen · von Helga Meister · S. 430 - 432
Gespräche mit Galeristen , 2006

Helga Meister
“Im Moment ist die Chance für Berlin sehr gut.”

Ein Gespräch mit Rudolf Zwirner, Art Cologne-Preisträger 2006

Rudolf Zwirner gründete 1966 mit Hein Stünke den Verein progressiver deutscher Kunsthändler, die Keimzelle des heutigen Bundesverbands Deutscher Galerien. Der Verein organisierte vor 40 Jahren die erste Kunstmesse in Köln, die heutige Art Cologne. Dafür erhielt Zwirner im November den Art Cologne-Preis. Der einstige Galerist in Köln ist inzwischen 73 Jahre alt und lebt heute in Berlin. Er hat keine Galerie mehr, aber er leistet noch immer Überzeugungsarbeit, als Kurator, als Honorarprofessor, als Gründungsleiter des ZADIK, des Zentral-Archivs des internationalen Kunsthandels Archivs. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro geht ans ZADIK.

Zwirner ist ein Mann, der voller Stolz auf seine Vergangenheit schaut. Er wirkt sehr selbstsicher. Wenn er an seinem großen Schreibtisch sitzt, die Gespräche dirigiert, die Fragen beantwortet, könnte man ihn für einen Manager in einem Business-Betrieb halten. Man glaubt ihm sein großes organisatorisches Talent, das er schon früh für die Documenta und die Kölner Messe bewiesen hat. Zwirner hat einen begnadeten Sachverstand. Er muss ein grandioser Kunsthändler gewesen sein. Art Cologne-Chef Gérard A. Goodrow kennt ihn aus der Vergangenheit und meint, er sei ein “Händler durch und durch” gewesen. Das Erstaunliche sei zugleich, so Goodrow, seine Fürsorglichkeit der Familie gegenüber, seine Freude über die Erfolge seines Sohnes David als Galerist in Amerika und sein ehrenamtlicher Einsatz für das Zentral-Archiv.

Zwirner hat die Konkurrenz stets beobachtet, in Köln, in Düsseldorf, in Berlin. Er gehört zu den Ausnahmen, die fest überzeugt sind, dass die…


Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei