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Ausstellungen: Paris · von Amine Haase · S. 386 - 388
Ausstellungen: Paris , 2009

Amine Haase
Im Labyrinth der Bilder

»Une Image peut en cacher une autre –
Ein Bild kann ein anderes verbergen«
Arcimboldo – Dali – Raet
Galerie Nationales du Grand Palais, Paris, 8.4. – 6.7.2009

To see a world in a grain of sand
And a heaven in a wild flower
Hold infinity in the palm of your hand
And eternity in an hour.

William Blake

In seiner kulturgeschichtlichen Untersuchung von „Manier und Manie in der europäischen Kunst“ mit dem anschaulichen Titel „Die Welt als Labyrinth“ geht Gustav René Hocke den Spuren einer Geistes- und Kunsthaltung nach, die lange Zeit eher herablassend betrachtet wurde. Sein aufklärendes Buch über den Manierismus beruft sich auf Zeugnisse aus der Zeit „von 1520 bis 1650 und in der Gegenwart“. Die Studie erschien vor mehr als fünfzig Jahren – und Hockes Rehabilitationsversuch könnte direkt auf eine Ausstellung bezogen werden, die Jean-Hubert Martin zusammen mit einer Reihe von Mitstreitern jetzt in Paris präsentiert. Die historischen Zusammenhänge sind inzwischen bekannter und anerkannter als vor einem halben Jahrhundert, und die Linien lassen sich durchaus bis in die heutige Gegenwart nachziehen. Dennoch scheint es so, als sei es wieder einmal nötig, eine manieristische Auffassung in der Kunst gegenüber klassischen, das heißt: allgemein bekannten und anerkannten Tendenzen zu verteidigen. Zumindest liest sich so die Kommentierung der Kuratoren zu ihrer Ausstellung „Une image peut en cacher une autre“ (Ein Bild kann ein anderes verbergen), in der sie mehr als 250 Arbeiten in einundzwanzig Kapitel aufteilen: Ein Riesenaufgebot an Beweisstücken für ihre Thesen, die nicht immer kohärent erscheinen, aber stets in…



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