Ursula Maria Probst
I’m Isa Genzken
»The Only Female Fool«
Kunsthalle Wien, 28.5. – 7.9.2014
Als „I’m Isa Genzken. The Only Female Fool” deklariert sich Isa Genzken exzentrisch im Titel ihrer Ausstellung in der Kunsthalle Wien. Die Betonung liegt laut Isa Genzken – die ansonsten kurze Ausstellungstitel bevorzugt – auf Fool und ist komödiantisch zu verstehen. Ihr Branding als Starkünstlerin (2013 Personale im MoMA/New York) setzt Isa Genzken durch diesen Titel übermütig in Beziehung zum Spektrum jener Extreme, die bezeichnend für ihr form- und medienübergreifendes Werk sind. Architektur, Mensch, Gesellschaft und Urbanität bilden dabei die Schnittstellen ihres Materialmixes, der tiefsinnig und drastisch wirkt. Gleich neben dem Eingang befindet sich als inszenierte Installation das Lager eines Obdachlosen, das durch ein narrativ komplexes Ensemble die Geschichte ihrer Freundschaft mit dem Homeless Peter in New York erzählt und den realen Bezug in Isa Genzkens Werk thematisiert. Politische Kunst, die die „Miserabilität der Welt” durch ihre eigene Miserabilität bekämpfen will, kommt für sie nicht in Frage.
Nicolaus Schafhausen, der bereits mit Isa Genzken den deutschen Pavillon anläßlich der Venedig Biennale 2007 und 2012 „Halleluja” im Schinkel-Pavillon, Berlin kuratierte, rückt weiters signifikante Aspekte wie das Spiegelmotiv als Trademark ihres Werkes ins Zentrum seiner Auswahl. Ihre „Soziale Fassaden” (2002) sind mit Spiegelfolien und anderen reflektierenden Materialien aus der Warenwelt überzogene Bildobjekte. Isa Genzkens Methode in Serie zu arbeiten, wird durch die serielle Platzierung der Skulpturen im Raum betont. Das Resultat ist eine Ausstellung, die Isa Genzkens Arbeitsweise entspricht und gleichzeitig zeigt, wie Kunst und Freundschaft auf- und ineinander wirken.
Konsequente…