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Gespräche mit Künstlern · von Helga Meister · S. 172 - 183
Gespräche mit Künstlern , 2012

Beat Streuli: Im Fluss der Bilder

Ein Gespräch von Helga Meister

Der Schweizer Fotokünstler Beat Streuli, 1957 in Altdorf geboren, hält sich gern in Metropolen auf, anfangs in Rom, Paris und New York, heute in Zürich, Düsseldorf und Brüssel. Wir trafen ihn an seinem Brüsseler Standort am Quai de l’Industrie. Dort entstand eine Bildserie, die er gerade in der Ausstellung „Welt-Bilder“ im Helmhaus in Zürich in langsamen Überblendungen wandfüllend projiziert hat. Sie zeigt Menschen, die sich nicht beobachtet fühlen, die aber auch nicht vom Fotografen manipuliert werden. Diese Straßenfotografie kommt ohne Effekte und Attitüden aus. Was sie von Künstlern wie Walker Evans, Henri Cartier-Bresson oder den Becher-Schülern unterscheidet, wird in diesem Gespräch deutlich. Das Interview führte Helga Meister.

***

Helga Meister: Beginnen wir bei deiner Vita. Du bist Schweizer, Jahrgang 1957, geboren in Altdorf. Wo liegt denn dieser Ort?

Beat Streuli: Da wo Wilhelm Tell einen Apfel vom Kopf seines Sohnes geschossen haben soll, in der Innerschweiz.

Aus was für einem Haus kommst du? Haben deine Eltern etwas mit Kunst zu tun?

Nein, das war ganz normale Schweizer Mittelklasse. Ich lebte aber nur in jüngsten Jahren in Altdorf im Kanton Uri, später und heute immer noch in der Nähe von Zürich. Kürzlich habe ich für ein heilpädagogisches Zentrum in Altdorf ein Kunst-am-Bau-Projekt gemacht mit großformatigen, transparenten Kinderporträts, platziert in den Fenstern des Gebäudes. Dabei bin ich auch dieser schönen Landschaft meiner Kindheitsjahre wiederbegegnet.

1977 hast du in Zürich und Basel an den Schulen für Gestaltung begonnen, aber nur drei Jahre studiert. Was hast du da gelernt?

Ich habe nach…

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