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Ausstellungen: München · S. 345 - 345
Ausstellungen: München , 1990

Gabi Czöppan
Ika Huber

»Neue Arbeiten«

Galerie Sabine Knust, 30.11.89 – 28.2.1990

Sie ist eine unzeitgemäße Malerin. Zu den Hochzeiten neuer wilder Malerei wandte sich Ika Huber von ihrer frühen figurativen Malerei ab und begann abstrakt zu malen. Mit ihren Bilder verfolgt die Künstlerin eine reine Malerei. Der Ausdruck gemalter verhaltener Gefühlswelten hinter lasierenden oder gerasterten Farbschichten, prinzipielle Fragen der Malerei wie das Verhältnis von Oberfläche und Tiefe, von Abstraktion und Figuration, von Dichte und Auflösung sind ins Zentrum ihrer Bilder gerückt. Ihre neuen Arbeiten sind nicht mehr zu thematischen Werkgruppen zusammengefaßt, sondern zu losen Folgen aneinandergereiht. Bei Sabine Knust präsentierte sie jetzt sechs fast quadratische Kleinformate und vier Monotypen, die, mit Ölkreide und Farbe überarbeitet, eine fast strenge Konzentration auf Körper, Farbe und Fläche andeuten.

Man mag sich an Ika Hubers amor-phe Figuren auf bronzegegossenen Baumstämmen erinnern, mit denen die junge Künstlerin vor knapp drei Jahren bei Grässlin-Ehrhardt überraschte. Denn wie damals in den ringförmigen, sich auflösenden Figuren taucht auch in den neuen Bildern eine sich nach allen Seiten ausbreitende, rund gedellte Form auf, die plastisch zur Bildmitte zu fliehen scheint.

Bewegte Linien deuten kreisende Bewegungen des Pinsels an, auf hellem Grund ballen sich in flüchtigen, fahrigen Zügen Grün, Blau oder Gelb, Rot und Violett. Zum Rand hin verdichtet sich das Bild zu erdfarbigen, natürlichen Tönen. Matt schimmernd und dunkel überlappt sich der Grund, auf dem das Bild gelagert zu sein scheint wie ein kreisender Meteor im All. Gebilde und Schichtung wiederholen sich in den einzelnen Bildern, ergänzen sich schließlich zu einem Kosmos. Es…


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