II. Der Pavillon der Freuden und Ängste
Der zweite Pavillon reflektiert die Beziehung des Individuums zu seiner eigenen Existenz, seinen Gefühlen oder denen, die es zu erzeugen versucht. Vor dem Hintergrund einer Welt, in der Konflikte und Ungleichheit so stark vertreten sind, kommen subjektive Emotionen, so Macel, zunehmend an die Oberfläche. Statt den Menschen nur als rein rationales und vernunftbegabtes Wesen zu betrachten, der entsprechend fähig wäre eine neue, freie Welt zu bilden, soll hier auch die fragile und verletzliche Seite des Menschen erforscht werden. Deswegen steht im Pavillon der Freuden und Ängste die Frage nach dem Umgang der Menschen mit ihren Gefühlen, auch und gerade solchen, die impulsiv und weniger nobel sind, im Zentrum. Das gehen die Künstler auf unterschiedliche Weise an: Teilweise auf allgemein gültiger Ebene, teilweise auf ganz privater und in Bezug zu den eigenen Verbindungen und Geschichten.
Hajra Waheed, Marwan, Tibor Hajas
„Tibor Hajas, ein großartiger, 1980 viel zu früh durch einen Autounfall tödlich verunglückter Künstler, der in den 1950ern aus Ungarn nach Deutschland kam, nachdem er 1965 in Budapest inhaftiert worden war und erst 14 Monate später wieder freigelassen wurde. Insbesondere der Körper, seine physische und mentale Belastbarkeit sowie der so schmale wie riskante Grat zwischen Leben und Tod waren der Stoff, dem seine ganz auf die Erfahrung der eigenen Existenz rekurrierende Kunst entsprang. Wie sehr diese dem Leiden abgerungen war, davon kündet der Ausdruck seines bis zur Unkenntlichkeit verzerrten Gesichts.“ Christine Macel
Luboš Plny, Kiki Smith, Senga Nengudi
Sung Hwan Kim, Firenze Lai, Rachel Rose
„Firenze…