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Ausstellungen: Hamburg · von Kathrin Luz · S. 295 - 297
Ausstellungen: Hamburg , 2007

Kathrin Luz
Idylle

»Kulturstiftung Phoenix Art«
Sammlung Falckenberg; Hamburg, 8.10.2006 – 22.4.2007

Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, die Blumen blühen, das Biedermeier grüsst. Das Paradies ist nah – und blinzelt uns aus der Werbung herüber. Wo auch sonst sollte man heute noch derart idyllische Zustände finden als in der dort üblichen Fiktion von Harmonie? ” Der Ausdruck Idyll bezeichnet heute harmonisch verklärtes ländliches Leben. Man meint damit meist ein Bild oder einen Zustand, die auf den Betrachter beschaulich und friedlich wirken. Das Wort stammt vom Griechischen eidyllion und bedeutet ursprünglich Bildchen. Gestellte reizvolle Landschaftsaufnahmen, die häufig Burgen, Schlösser und einprägsame Naturobjekte oder Kulturlandschaften bildlich oder grafisch darstellen, bei denen störende Objekte retuschiert werden, werden als Postkartenidylle bezeichnet.” Mit diesen Worten beschreibt unser kollektives Wissenskompendium im Netz, Wikipedia, den Begriff der Idylle. Dass dieser Begriff, wenn er denn für die zeitgenössische Kunst fruchtbar gemacht werden soll, längst nicht mehr nur ein harmonisch-ländliches Szenario umschreiben kann, dürfte klar sein. Noch klarer dürfte wohl sein, dass die heutige Kunst von der Postkartenidylle – von allen banalen Vorstellen von Paradies, Glück, Utopie – so weit entfernt ist wie nur eben möglich. Künstler wissen schließlich seit der Moderne, dass jegliche Idealisierung zum Scheitern verurteilt ist!

” Das Idyllische in der zeitgenössischen Kunst ist nicht mehr auf die Darstellung ländlicher Einfachheit `unschuldvoller´ Zustände beschränkt, sondern erscheint in einer Vielfalt von individuellen Variationen. In der heutigen Gesellschaft findet sich die Idylle vermehrt im privaten Bereich – in Verbindung mit persönlichen Vorstellungen/Erinnerungen -…



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