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Ausstellungen: München · S. 394 - 395
Ausstellungen: München , 1989

Hanne Weskott
Ida Applebroog

Barbara Gross Galerie, 15.9.-28.10.1989

Life is good. Isn’t it Mama?” Ida Applebroog hat diesen Satz am New Yorker Times Square in der Silvesternacht 1983 als Neujahrsbotschaft verkündet. War das nun der typische amerikanische zur Schau getragene Optimismus, oder war es bloßer Zynismus? In der elektronisch gesteuerten Abfolge des Leuchtschriftbandes folgte den Worten eines dieser so unspezifischen Durchschnittspaare, die im weiteren Verlauf durch einen Atomblitz zerstört werden. Eine Antwort wird es also nie geben und ist nach diesem Ereignis wohl auch überflüssig. Trotzdem kehrt das Paar ebenso wie die Frage zurück, wie es dem Gesetz dieser Technik entspringt. Die endlose Wiederholung verstärkt die Absurdität menschlichen Optimismus’.

Ida Applebroog, die 1929 als Ida Horowitz in der Bronx in New York geboren wurde, fand erst 1973 zu ihrem eigentlichen Thema und unverwechselbaren Stil. Als Ida Horowitz hatte sie erst angewandte Kunst studiert und anschließend ihren Lebensunterhalt in der Reklamebranche verdient. 1966 begann sie erneut ein Studium, diesmal am Art Institute of Chicago. Anschließend arbeitete sie an der Westküste als Bildhauerin bis zu ihrem seelischen Zusammenbruch 1971. 1973 ging sie nach New York und begann als Ida Applebroog ein neues Künstler-Leben. Der Galerist Ronald Feldman, der sie noch aus früherer Zeit als Ida Horowitz kannte, wurde erneut auf sie aufmerksam. Mit seiner Unterstützung startete sie ihre neue Karriere, die sie 1987 zur documenta 8 brachte. Barbara Gross zeigt jetzt ihre erste Einzelausstellung in Deutschland. Mit Zeichnungen, überarbeiteter Druckgrafik und einigen kleineren Bildern gibt die Ausstellung einen guten Querschnitt durch das Schaffen der Künstlerin…


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