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Titel: Manifesta 9 · von Susanne Boecker · S. 360 - 367
Titel: Manifesta 9 , 2012

Cuauthémoc Medina
Ich möchte keine Ausstellungen für Gott machen

Ein Gespräch von Susanne Boecker

Ich bin mit Cuauthémoc Medina am Tag nach der Eröffnung der Manifesta 9 in Genk verabredet. Es hieß, er sei nicht besonders pünktlich, aber Medina erscheint zum vereinbarten Zeitpunkt. Auf der Suche nach einem ruhigen Platz in den 23.000 Quadratmeter umfassenden Hallen des ehemaligen Minengebäudes Waterschei, ziehen wir uns schließlich in die Bar des Minenmuseums „Mijndepot Waterschei“ zurück. Zwischen ausgedienten Lorewagen und Vitrinen mit Skulpturen der Patronin der Bergleute, der Heiligen Barbara, unterhalten wir uns über sein Konzept von „The Deep of the Modern – A Subcyclopaedia“, über den Effekt von Kunst und Kultur, Probleme des Kuratierens und den Sinn von Biennalen.

Cuauhtémoc Medina (geb. 1965) verantwortet als Hauptkurator das Konzept der Manifesta 9. Als Ko-Kuratoren der Schau lud er Dawn Ades und Katerina Gregos ein. Medina ist Forschungsprofessor am Instituto de Investigaciones Estéticas der Universidad Nacional Autónoma de Méxiko. Von 2002 bis 2008 war er assoziierter Kurator der Lateinamerikanischen Sammlungen der Tate Modern, London. Er kuratierte unter anderem den mexikanischen Pavillon der 53. Biennale Venedig (2009) und „The Age of Discrepancies: Art and Visual Culture in Mexico 1968-1997“ (2007).

***

Susanne Boecker: Diese Manifesta ist sehr museal.

CUAUTHÉMOC MEDINA: Eines der Hauptanliegen dieser Ausstellung – und das ist eine Frage der Nachhaltigkeit aller solcher Ausstellungen und Biennalen – ist es, Publikum zu produzieren. Wenn eine Biennale einen festen Ort hat, dann ist das eines der wichtigsten Ergebnisse. Wenn man eine Ausstellung alle zwei Jahre am gleichen Ort macht, gibt es eine…


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