Robert Gumming
geb. 1943
Robert Gumming
“Ich mache es nicht wieder, es sei denn . . .”
Sie fragten, was ich machte, bevor ich zu schreiben begann. Ich war ein Maler bis ungefähr 1965, als die plastische Arbeit wichtiger wurde. Ich machte Plastiken, die sehr wie alltägliche Objekte aussahen, die an bestimmten Orten fotografiert werden mußten, um zu “funktionieren”. Ich wurde allmählich mehr Fotograf als Plastiker . . . das war zwischen 1969 und 1970. In derselben Periode machte ich sehr viele Versand-Projekte: Ich verschickte speziell angefertigte Gegenstände, die verdächtig wie Pakete aussahen und schrieb eine ungeheure Zahl von Briefen. Alle diese Aktivitäten schienen einige Jahre lang getrennt nebeneinander herzulaufen und dann schienen sie praktisch alle zusammenzuwirken . . .
“A Training in the Art” ist als eine beiläufige Arbeit von mir anzusehen und man sollte versuchen, sie im Zusammenhang mit meiner ganzen Produktion zu sehen. Es ist kein sehr populäres Buch, und ich betrachte es wirklich als ein Werk “außerhalb des Hauptstromes”. Ich brauchte fast ein Jahr, um es zu beenden. Ich gab damals einen Modell-Zeichenkurs in der Schule, an der ich unterrichtete und hatte jede Woche ein anderes Modell. Ich arrangierte einfach Situationen, die eine Geschichte in ein oder zwei Fotos erzählten. Dann kamen die Bildunterschriften und dann die Geschichte, die diese 16 Situationen miteinander verwob. Am Ende des Buches allerdings eilte die Geschichte den Fotos voraus, und ich mußte Situationen installieren, die ich schon beschrieben hatte. Ich hatte in der Tat barocke Absichten, indem ich ein episches Werk in Bildern und Worten…