Ich habe eine Affinität zu randständigen Bezirken
Ein Gespräch mit Ralf F. Hartmann, Leiter des Zentrum für Aktuelle Kunst der Zitadelle Spandau in Berlin
von Matthias Reichelt
Ralf F. Hartmann (* 1963 in Bad Karlshafen) ist promovierter Kunsthistoriker und war lange Zeit freier Kurator von Ausstellungen im In- und Ausland sowie Assistent von Astrid Klein an der HGB Leipzig. Von 2011–2016 war er Prorektor und 2016–2017 amtierender Rektor der Leipziger Hochschule. 2003 initiierte er die Gründung der Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten, die er bis 2017 leitete. Seit 2017 leitet er den Fachbereich Kultur im Bezirk Spandau in Berlin und ist als künstlerischer Leiter für die Zitadelle sowie andere Ausstellungs- und museale Räume verantwortlich.
Matthias Reichelt: Wie blickst du auf die Zeit vor deiner Tätigkeit als Kulturamtsleiter zurück?
Ralf Hartmann: Es war eine vielfältige Zeit, in der ich viel gelernt habe in der Zusammenarbeit mit jungen Künstler*innen, was meine kuratorische Praxis sehr bereichert hat, zuerst als Freelancer, dann als Leiter des Kunstvereins Tiergarten und dann parallel dazu erst an der Hochschule in Braunschweig, dann an der UdK und schließlich in Leipzig.
Du hast dich im Studium eher mit der klassischen Kunstgeschichte befasst?
Ich habe in Marburg und Berlin studiert und über Schinkel promoviert. Schon während des Studiums habe ich Texte geschrieben, Eröffnungsreden in Ausstellungen gehalten und früh mit jungen Künstler*innen gearbeitet, habe später viele Jahre für Gruner & Jahr in Berlin Ausstellungen organisiert und Michael Jahr bei seiner Sammlung beraten. Eben ganz andere Zusammenhänge, bevor mich dann die Berliner Sparpolitik eingeholt hat….
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