“ICH GEHE PRAGMATISCH VOR”
HELGA MEISTER IM GESPRÄCH MIT DEM SAMMLER JOACHIM PLUM
Nach dem Wuppertaler Christian Boros und dem Düsseldorfer Axel Haubrok tritt mit dem Aachener Joachim Plum der dritte Kunstsammler aus dem Rheinland an die Öffentlichkeit. Plum, von Beruf Zahnarzt, sammelt seit Mitte der 90er-Jahre Gegenwartskunst und zeigt zum erstenmal 130 Werke von 30 international renommierten Künstlern im Museum Kurhaus Kleve. Helga Meister sprach mit ihm in seiner Ausstellung.
Helga Meister. Im langen Flur hier im Klever Museum begrüßen Sie die Gäste mit der Leuchtschrift des Turnerpreisträgers Martin Creed, “Don’t worry”. Die hellen Schriftzeichen springen einem entgegen, gehen aus und leuchten neu. Ist das Licht für Sie entscheidend?
Joachim Plum. Eine ähnliche Arbeit von Creed ist seit einigen Jahren am Kirchturm der Kunststation St. Peter in Köln installiert, in mehreren Sprachen. Es geht mir weniger ums Licht als um das Motto. “Don’t worry”, “Sorge dich nicht”. Ich bin der Meinung, zum Sammeln von zeitgenössischer Kunst gehört auch ein lockerer Umgang mit Kunst und dem Lebensalltag. “Don’t worry ist nicht nur ein Lichtsignal, sondern eine Klammer um die Sammlung.
Ein paar Fakten zu Ihrem Leben?
Ich wurde 1959 in Aachen geboren, habe von 1979 bis 1984 in Berlin, damals noch Westberlin, Zahnmedizin studiert und arbeite seit 1987 in einer eigenen Praxis in Eschweiler bei Aachen. Ich bin verheiratet, und wir haben eine sieben Jahre alte Tochter und einen neun Jahre alten Sohn.
Gibt es familiäre Verbindungen zur Kunst?
Nein, niemand in unserer Familie sammelt über den häuslichen Bereich hinaus und schon gar nicht im Bereich der zeitgenössischen…