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Ausstellungen: Bremen · von Jens Asthoff · S. 266 - 267
Ausstellungen: Bremen , 2016

Ib Geertsen

GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst
20.08. – 13.11.2016
von Jens Asthoff

Hierzulande ist er eine Entdeckung. Arbeiten des Dänen Ib Geertsen (1919 – 2009), in seiner Heimat eine der Vaterfiguren der Konkreten Kunst, werden nun erstmals in Deutschland ausgestellt – was angesichts seiner großen Bekanntheit in Dänemark tatsächlich überrascht. So ist es eine verdienstvolle und überfällige Schau, für die Direktorin Janneke de Vries wichtige Werke aus Museen, dem Nachlass und Privatsammlungen zusammentrug.

Geertsens Popularität in Dänemark hat viel mit der öffentlichen Präsenz seines Werkes dort zu tun. Seine Kunstauffassung ist weniger theoriegeleitet als lebensnah, die Arbeiten erreichen auf vielfältige Weise den Alltag der Menschen. Das Spektrum reicht von Mobiles (die ausgestellte „Drejeskulptur, blå“ (1953) etwa war ursprünglich im Garten von Freunden beheimatet) über großangelegte Raum- und Fassadengestaltungen in Bibliotheken, Schulen, Kranken- und Wohnhäusern (die Ausstellung dokumentiert Projekte in Brøndby (1991) und Næstved (1969 – 70)) bis hin zu der formal stringenten und zugleich kindgerechten „Kravleskulptur“ (1954), sprich: Krabbelskulptur, die in einem Kopenhagener Park zum Betrachten und Spielen einlädt. Vom selben ästhetisch-praktischen Geist zeugen die (in Bremen nicht gezeigten) „Siddeskulpturen“, Sitzplastiken also, die man sowohl anschauen als zweckbezogen auch benutzen kann. Gattungen wie Grafik und Keramik runden seine Idee einer lebensnahen Konkreten Kunst ab. Fast überflüssig zu erwähnen, dass Geertsens Werk, insbesondere die Gemälde, auch in öffentlichen Sammlungen und Museen des Landes umfangreich vertreten sind.

Der Künstler, der zunächst eine Ausbildung zum Gärtner absolviert, beginnt 1937 als Autodidakt mit naturalistischen Stillleben und Landschaften, durchläuft von 1943 an eine Phase gestischer Malerei im Stile Asger Jorns und entwickelt…


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