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Ausstellungen: Hamburg · von Rainer Unruh · S. 237 - 239
Ausstellungen: Hamburg ,

Hamburg
HYPER!

A Journey into Art and Music
Deichtorhallen 01.03. – 04.08.2019

von Rainer Unruh

So richtig einladend sehen die Gesichter der Menschen nicht aus, die den Besucher am Eingang zur Ausstellung begrüßen. Sven Marquardt, Türsteher des berühmten Berliner Technoclubs Berghain und längst selbst eine Legende, hat Freunde und Kollegen fotografiert. Jetzt blicken sie von großen Schwarzweißabzügen entschlossen auf den Besucher herab. Und der wundert sich womöglich, denn gemeinhin gilt ja: Pop ist demokratische „Music for the Masses“ (Depeche Mode), während die Kunst den Ruf hat, tendenziell exklusiv und elitär zu sein. Aber könnte man sich ein Museum vorstellen, das wie ein Club einen Besucher abweist, weil er nicht zur Kunst passt?

Mit solchen Gedanken ist man schon einen Schritt weiter, nämlich mittendrin in der Ausstellung „Hyper! A Journey into Art and Music“, die anhand von knapp 300 Werken und 60 Künstlern den Wechselwirkungen von Kunst und Musik nachspürt. Und für alle, die an der strengen Tür im Berliner Vorzeigeclub gescheitert sind, hat der Künstler Philip Topolovac einen Trost parat: „I’ve Never Been to Berghain“ zeigt das Objekt der Begierde als Korkmodell in einer Glasvitrine.

Der Schwerpunkt der Schau liegt auf den letzten zwei bis drei Jahrzehnten, mit einigen wenigen signifikanten Ausnahmen. Kurator Max Dax kommt von der Musik, war Chefredakteur von „Spex“ und „Electronic Beats“ und hatte sein Erweckungserlebnis, als er mit 19 in einem Kieler Club Acid-House-Platten auflegte und sich in ihm sich das Gefühl ausbreitete, voll in der Gegenwart zu sein.

Ein solcher Kairos verträgt keine Genealogie. Die Ausstellung, die den persönlichen Stempel…

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