Hubertus Falkner von Sonnenburg – Neuer Generaldirektor der Bayrischen Staatsgemäldesammlungen
Zu den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen gehören neben den beiden weltberühmten Pinakotheken eine Reihe von kleineren Häusern und Zweiggalerien und auch die Staatsgalerie moderner Kunst, die nach wie vor im Haus der Kunst untergebracht ist. Da die Leitung aller Häuser hierarchisch auf den Generaldirektor hin geordnet ist, ist er tatsächlich der Chef aller Einzelmuseen und kann die Ankaufspolitik maßgeblich mitbestimmen. Erich Steingräber hatte diesen Posten 18 Jahre inne und seine Vorstellungen über moderne Kunst haben die Ankäufe ebenso wie das Ausstellungsprogramm geprägt. Besonders seine Vorliebe für die ältere Generation italienischer Künstler, die nach einem vielleicht hoffnungsvollen Anfang endgültig in die zweite oder dritte Linie zurückgefallen waren, zeigt sich überall und nicht zuletzt bei den Neuerwerbungen des vergangenen Jahres, bei denen Bilder von Antonio Corpora einen Schwerpunkt bilden.
So gesehen waren diejenigen, die an zeitgenössischer Kunst interessiert sind, gar nicht so traurig, als Steingräber die Pensionsgrenze erreicht hat. wenn ihm auch niemand seine sonstigen Verdienste, vor allem um die Pinakotheken, streitig machen wird. Zum Abschied bescherte er dem lieben Publikum sogar noch den längst fälligen Kurzführer.1 Probleme mit dem Abschied gab es erst, als sich die Bayerische Staatsregierung so gar nicht für einen Nachfolger entschließen wollte. Die schrecklichsten Gerüchte liefen um, bis dann alle auf Johann Georg Prinz von Hohenzollern warteten, der seit kurzem Leiter des Bayerischen Nationalmuseums ist. Bewerber von außen hatten offensichtlich von vorneherein keine Chance. Aber dem Nationalmuseum wollte man einen so kurzfristigen erneuten Wechsel nicht zumuten, so daß dann die Entscheidung…