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Ausstellungen: Hannover · S. 298 - 299
Ausstellungen: Hannover , 1985

Peter Winter
Howard Hodgkin

Kestner Gesellschaft, Hannover, 19.4. – 27.5.1985
anschließend in der wiedereröffneten Whitechapel Art Gallery, London

– Punkt, Fleck und Punkt
– Die Kunst, gefällig zu verwirren
– Fröhliche Tupfenparade
– Die Kunst der dicken Tupfen
– Punktuelles und Malerisches
– Tupfen-Lust aus England
– Getüpfeltes im Schatten Vuillards
– Getüpfeltes Kammerspiel aus England
– Getüpfelte Bildflächen, getüpfelte Rahmen
– Kasperbühnen für Kindergeburtstage
– Bildbühnen für Tupfenfreunde

Auf der durchlichteten Courbet-Paraphrase “Bonjour, Mr. Hockney”, die Peter Blake anläßlich des Wiedersehens der alten Freunde in Kalifornien malte, stand Howard Hodgkin, der Mitreisende aus London, gesenkten Hauptes, bescheiden wie ein Bittsteller, im Linksaußen der Breitwandszenerie am Strandboulevard. (Bei Courbet spielte die undankbare, devote Schattenrolle der Diener des Mäzens Bruyas.) Das 1983 fast vollendete Blake-Tableaux hing vor zwei Jahren bei der Retrospektive des Pop-Malers in der Kestner-Gesellschaft. Nun werden die Räume in der Warmbüchenstraße von Gemälden des Dritten im Bunde gefüllt, die größtenteils bereits auf der letztjährigen Biennale in Venedig zu sehen waren – geschmäcklerisch inszeniert auf grünem Fond.

Hodgkin liebt das malerischkokette Tupfenspiel. Im Gegensatz zu seinem Versehrten Vorbild Edouard Vuillard setzt er jedoch Flecken und Punkte nicht dezent-intimistisch oder koloristisch-delikat ein, sondern ziemlich grobflockig-breit-pinselig: Bildfläche und Rahmen sind überzogen von einer bunt getupften, inflationistischen Fröhlichkeit, durchsetzt von reichlich verwendeten, halbtrocken hineingewischten und darübergehuschten Weißschlieren, durch die der gesamte Farbklang milchig und bläßlich wirkt, wie von einer Mehltauschicht überzogen und verschleiert, an Mark und Kraft beträchtlich einbüßt; vor allem bei den späten, ohne ein konstruktives Gerüst ausgestatteten Arbeiten. Gern benutzt Howard Hodgkin auch die zierlich-sportive Pinseldrehung, den Kreiselfaktor, um einen gewissen dynamisch-cremigen…


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