HOU HANRU: “ZONE DER DRINGLICHKEIT”
THIS IS MY SHOW
Hou Hanru ist freier Kunstkritiker und Kurator. Seit Anfang der 90er Jahre lebt er in Paris und beteiligt sich aktiv an der Aufwertung der chinesischen Kunst und der Kunst des süd-ost-asiatischen Raums. Ein immer wiederkehrendes Motiv seiner Ausstellungen ist die Urbanisierung. 1997 entwarf er mit Hans Ulrich Obrist zusammen die Wanderausstellung “Cities on the move”, die auf ihren sieben Stationen von Wien bis Bangkok, die verschiedenen Facetten der Urbanisierung vorstellte.1 Nachdem er an der Biennale in Gwangju mit der Ausstellung “Pause” beteiligt war, kuratierte Hou Hanru für die Biennale in Venedig “Z.O.U. Zone of Urgency” im Arsenal.
Fabian Stech: Kannst du uns deine Entwicklung als Kurator beschreiben und vielleicht warum du nach Frankreich gekommen bist?
Hou Hanru: 1990 wurde ich für ein Projekt, an dem sich Ming, Huang Yong Ping und andere beteiligten, nach Südfrankreich eingeladen. Es war eine der ersten Ausstellungen chinesischer Künstler in Europa. Ich kam zu dieser Konferenz, lernte meine Frau kennen und blieb in Frankreich. Seit einigen Jahren bereits hatte ich mit Künstlern der sogenannten Avantgarde in China gearbeitet. Als Kritiker, Ausstellungsorganisator und Künstler. Ich arbeitete mit Performances, Installationen, Video und Malerei. Meine universitären Studien drehten sich hauptsächlich um die Kunstgeschichte, vor allem die des europäischen Mittelalters. Diese Mischung war bereits eine Antwort auf den kulturellen und historischen Kontext Chinas in den 80er Jahren: Die Welt entdecken, sich für alles interessieren und in allen Bereichen arbeiten.
Der Titel deiner Ausstellung ist “Z.O.U – Zone of Urgency”. Ist er…