Hommage à Max Beckmann
Galerie Poll, Berlin
Max Beckmann ehren kann man auf unterschiedliche Weise. Neben den zahlreichen Ausstellungen seiner eigenen Werke kam im Jubiläumsjahr auch eine Huldigung an diesen großen deutschen Maler des 20. Jahrhunderts zustande, die ihm von Malerkollegen ausgerichtet wird. Die Idee ging von der Galerie Poll in West-Berlin aus, die befreundete Künstler ansprach, aber auch andere, die für dieses Unterfangen in Frage kamen. Darunter auch Prominenz wie Baselitz, Hödicke oder Lüpertz. Aber keiner von diesen fühlte sich angesprochen, man zog sich auf Autonomie zurück.
Aber auch ohne die Primadonnen des Kunstmarkts weist der endgültige Teilnehmerkreis eine beachtliche Breite von Künstlern auf, verschieden in Alter, Stil und künstlerischer Gattung. Manche Arbeiten entstanden schon vor über zwanzig Jahren, andere wurden direkt für die Ausstellung konzipiert. Es gibt Bildhauer wie Hede Bühl, Jürgen Goertz, Waldemar Grzimek, Schang Mutter, Siegfried Neuenhausen und – als Zeichner – Joachim Schmettau, Realisten verschiedenster Ausprägung wie z. B. Harald Duwe, Matthias Koeppel, Peter Nagel, Wolfgang Petrick, Peter Sorge, Volker Stelzmann, Manolo Valdés oder Jürgen Waller, junge, eher expressiv ausgerichtete Maler wie Thomas Lange oder Hartmut Neumann, Einzelgänger wie Lambert Maria Wintersberger oder Norbert Tadeusz und tachistische Altmeister wie Bernard Schultze.
Auch das Verhältnis zu Beckmann gestaltet sich sehr unterschiedlich. Manche – und hier ist augenscheinlich der Bezug am deutlichsten – zitieren Bilder oder Motive von Beckmann, wandeln sie ab oder geben ihnen neue Bezugsfelder. Volker Stelzmann porträtiert sich selbst in der Haltung von Beckmanns “Selbstbildnis im Smoking” von 1927, Nuria Quevedo, ebenfalls aus der DDR, übernimmt in vereinfachend-monumentalisierender…