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Titel: Heimat. Über ein ambivalentes Gefühl - 2 — Heimat finden / Heimat verlieren · von Nelly Y. Pinkrah · S. 86 - 91
Titel: Heimat. Über ein ambivalentes Gefühl - 2 — Heimat finden / Heimat verlieren ,
Titel: Heimat. Über ein ambivalentes Gefühl - 2 — Heimat finden / Heimat verlieren

„Homeless at Home“

Kritik der Dekolonisierung
von Nelly Y. Pinkrah

„Give your house away, constantly.“1 Wie lässt sich nach der Verbindung von Institutionskritik und Kolonialismus in einem Heft fragen, welches sich einem so essentiellen wie kontroversen Begriff widmet wie dem der „Heimat / Zuhause“ (Home)? Einiges ließe sich über diesen Begriff versammeln, in Bezug auf Museen als Technologien der Nationalstaatlichkeit, sowie hochaktuelle Diskurse über koloniale Vergangenheit und Raubkunst, Restitutionsdebatten oder den heutigen Status von Nationalstaaten und die Rückbesinnung auf sie. Im Folgenden soll es um eine Kritik an der Dekolonisierung sowie von der Dekolonisierung gehen, die ich mit dem Begriff homelessness bündeln möchte.

Der Poet und Wissenschaftler Fred Moten, eine der wichtigsten gegenwärtigen Stimmen der US-amerikanischen Black Studies, spricht die eingangs zitierten Worte in einem Podcast, aufgenommen im Jahr 2020 in der renommierten Serie Millenials are Killing Capitalism zusammen mit seinem langjährigen Weggefährten und Co-Autoren Stefano Harney. Darin diskutieren sie ihr gemeinsames 2013 erschienene Buch The Undercommons, inzwischen zehn Jahre alt, in dem sie verschiedene Institutionen untersuchen und eine Kritik an diesen als Frage danach verhandeln, wie und wo unregiertes, unbeherrschtes, nicht zugerichtetes Zusammensein und zusammen Denken möglich ist – bekannt ist das Buch besonders für die Kritik an der Universität. Sie fragen danach in einer Welt, die erschüttert ist durch ihre eigene Geschichte. Doch die Aufarbeitung oder das Durcharbeiten dieser Geschichte bleibt zwangsläufig nicht nur immer hinter ihrem Fortschreiten zurück, sie zerreibt sich insbesondere auch an der Komplexität von der Teilbarkeit von Geschichte selbst. Die Kunsthistorikerin Susanne Leeb schrieb vor zehn Jahren…

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von Nelly Y. Pinkrah

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