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Monografie · von Willi Bongard · S. 84 - 90
Monografie , 1975

9. Folge
WILLI BONGARD

Holly & Horace Solomon

All of a sudden we said: this is a lot of fun!’

Wann genau es war, als das New Yorker Sammler-Ehepaar Holly und Horace Solomon zu seiner eigenen Überraschung feststellte, daß es ‘a lot of fun’ – eine Menge Spaß – sei, sich mit Bildern und Objekten von Warhol, Wesselmann, Oldenburg und Lichtenstein zu umgeben, läßt sich nicht mehr sagen. Es scheint um das Jahr 1963 gewesen zu sein, zu einem Zeitpunkt also, als die Pop-Art noch keineswegs etabliert war oder gar als ‘salon’-fähig angesehen worden konnte.

Ein Dutzend Jahre später fällt es schwer, sich vorzustellen, welcher Mut – oder auch Übermut – seinerzeit dazu gehörte, etwa eine jener inzwischen tausendfach abgebildeten und hundertfach ausgestellten ‘Brillo’-Kisten Andy Warhols in einer Galerie zu erwerben – und sei es auch nur zu dem damaligen Spottpreis von 100 Dollar. Horace Solomon gesteht denn auch freimütig, daß es für ihn ‘the craziest thing I ever saw’ – die verrückteste Sache also, die ihm bis dahin unter die Augen gekommen war. Und seine Frau Holly entsinnt sich: ‘I thought it was just silly – ich hielt es einfach für dumm.’ Was sie jedoch beide nicht daran hinderte, dieses ‘Dumme Stück’ in ihr feudales New Yorker Apartment auf der 57. Straße zu stellen, wo es sich bis heute – mit einer Glasplatte abgedeckt – als ‘coffee-table’ nützlich erweist.

Der Anschaffung der ‘Brillo-Box’ im Jahre 1963 waren einige gefälligere Kostproben der Pop Art voraufgegangen, darunter ein Stilleben von Tom Wesselmann und ein erstes Comic-Bild…


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