Hoffnung auf ein stärkeres Miteinander der Klassen
Ein Gespräch mit Rita McBride, der neuen Rektorin der Kunstakademie in Düsseldorf
Von Heinz-Norbert Jocks
Rita McBride, 1960 in Des Moines, Iowa geboren, US-amerikanische Bildhauerin und Installationskünstlerin, setzte nach ihrem Bachelor-Abschluss am Bard College, Annandale-on-Hudson, New York, im Jahr 1982 ihre künstlerische Ausbildung am California Institute of the Arts bei John Baldessari fort. Nach Aufenthalten in NY, Portugal, Madrid, Rom, Paris und Berlin war sie von 1999 bis 2000 Gastprofessorin an der Akademie der Bildenden Künste, München, und zudem an der École nationale supérieure des beaux arts de Paris. Seit 2003 Professorin für Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf, ist sie dort seit August letzten Jahres Rektorin. Heinz-Norbert Jocks traf sie zu einem Gespräch.
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Heinz-Norbert Jocks: War es der Wunsch von Tony Cragg, dass Sie seine Nachfolgerin wurden?
Rita McBride: Tony zeigte sich glücklich, dass ich darüber nachdachte, die Ernennung anzunehmen. Viele Kollegen waren daran interessiert. Obwohl ich es bis dahin überhaupt nicht in Erwägung gezogen hatte, habe ich nicht lange mit mir gerungen. Ich dachte, warum nicht? Die neue Herausforderung reizte mich, insofern sich dabei viel lernen läßt. Hoffentlich gelingt es mir, einige mir an der Akademie notwendig erscheinende Veränderungen durchzusetzen. Da ich seit zehn Jahren hier unterrichte und viele Generationen erlebt habe, weiß ich, was geht und was fehlt. Die Meisterklassen funktionieren sehr gut. Daran ist nichts auszusetzen. Wenn ich jedoch könnte, würde ich gerne den Titel „Meisterklasse“ gegen einen anderen tauschen, aber das wird nicht machbar sein. Der Begriff der Meisterklasse …