Die Fluxus-Künstlerin Yoko Ono hatte ihre erste Ausstellung von „Instruction Paintings and Drawings“ 1961 in der George Maciunas Gallery in New York. Dabei beschränkte sie sich auf die Vorgabe eines einfachen Konzepts, das die Besucher einlud, sich kreativ an der Entstehung eines Werks zu beteiligen: Es galt, durch solch eine Interaktion das klassische Kunstobjekt zu entmystifizieren und den Begriff des schöpferischen Individualgenies ad absurdum zu führen. Unlängst realisierte eine Gruppe von Studierenden der Frankfurter Städelschule die von Yoko Ono vorgeschlagenen „Instructions“. So mussten sie z.B. für die Arbeit „Film No. 3 Toilet Thoughts“ (1968) die Anweisung ausführen: „Prepare 365 copies of a poster and paste them in bar toilets around the city. Leave them for a week and take pictures of all 365 copies. Leave them again for a month and take pictures of them. Go on until you are satisfied or until the posters disappear. Make a film by stringing all the pictures together.“ Die „Instructions“ wurden im Juni 2005 im Ausstellungsraum „Portikus“ und im öffentlichen Stadtraum Frankfurts präsentiert.
Die Berliner Akademie der Künste am Pariser Platz 4 zeigte bis Ende August 2005 eine Ausstellung über ihr Archiv, das Bestände von 800 Künstlern enthält. Dazu stellten Eva Maria Schön, Christina Kubisch Emilia und Ilya Kabakov, Miguel Rothschild, Jochen Gerz, Christian Boltanski und Carsten Nicolai eigene Werke aus, die einen „persönlichen Standpunkt zur Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts“ beziehen. „Die Projekte thematisieren Verlust und Abwesenheit, dem Anschein der Ewigkeit und die Unnahbarkeit von Archivbeständen oder treten in direkten Dialog mit den Archivalien…