DÜSSELDORF – Mit einer Mitteilung unter dem Titel Nur Kaffee kochen gehen die Studenten der Düsseldorfer Akademie an die Öffentlichkeit. Vorläufiger Höhepunkt einer langjährigen Auseinandersetzung um das Hochschulrahmengesetz und die Studienbedingungen an der Akademie ist die ewige Diskussion um die Belegung des Raumes 003, in dem einst Joseph Beuys seine Freie Universität abhielt. Den dann Johannes Stüttgen nutzte, den der AStA jetzt zu einem Raum für die Studenten machen will, den die Akademieleitung aber für Jannis Kounellis bereithält …
Stellungnahme der Studenten:
»Im Laufe dieses Jahres sind zwischen Studenten und dem Rektorat der Kunstakademie Düsseldorf große Spannungen entstanden, in deren Folge das Rektorat mit einer Anklage vor der Staatsanwaltschaft und anderen rigorosen Maßnahmen diese Studenten zu bekämpfen versucht.
Es ist deutlich, daß diese Situation ein Ergebnis der langjährigen Innenpolitik der Akademie ist, und nicht, wie von der Akademieleitung behauptet, durch die provozierende Aggression einer Gruppe von Studenten verursacht wird. Das bestehende ‘Klassensystem’ mit der daraus entstehenden Abhängigkeit der Studenten von einem Professor, das hohe Durchschnittsalter der Professoren und die dadurch vernachlässigte Verbindung zu neuen Medien und zu heutigen Ansatzweisen und Ausdrucksformen von künstlerischer Arbeit haben zu Unzufriedenheit und Widerstand geführt. Interessengruppen und studentische Initiativen wurden von der Akademieleitung nicht unterstützt, sondern stark behindert.
Hintergrund für diese Haltung sind zum einen die seit 1970 andauernden Macht- und Strukturkämpfe innerhalb der Akademie, als deren momentaner Ausdruck Rektorat (die Pro-Rektoren Hoffmann und Cragg, Kanzler Lynen) mit Rektor Markus Lüpertz stehen. Die von Markus Lüpertz propagierte »poetische Akademie« verdeutlicht nicht nur ein Mißverhältnis zwischen Anspruch (Selbstbild) und…