HITZFELD, DORTMUND, DUCHAMP, ETANT DONNÉ
SVEN DRÜHL SPRACH MIT DEM SCHWEIZER KÜNSTLER STEFAN BANZ
Sven Drühl: In einem Interview, das du kurioserweise mit dir selbst geführt hast, erwähnst du den Umstand, dass dein Vater aktiver Kunstturner und an der Gründung zweier Turnvereine beteiligt war. Dein Bruder Bernhard turnte sogar in der Schweizer Kunstturn-Nationalmannschaft. Führst du diese Tradition fort, soll heißen: Bist du sportlich?
Stefan Banz: Ich hatte als Teenager durchaus sportliches Talent, besonders in Disziplinen, wo Beweglichkeit und Flinkheit gefordert wird. Am besten war ich im Klettern. Die fünf Meter hohe Kletterstange bezwang ich in meiner besten Zeit in 2,20 Sekunden. Ich habe auch zwei Jahre aktiv Juniorenfußball gespielt und war in einer Jugendriege. Mich haben aber eigentlich Musik, Film, Kunst, später auch Literatur mehr interessiert als Sport, obwohl ich durchaus ein Fußballfan war. Ich erinnere mich zum Beispiel noch gut an die Fernsehübertragungen der Fußballweltmeisterschaft 1970 in Mexiko mit Pelés letztem großen Auftritt, mit Tostao und Jahirzinho, mit Gerd Müller und seinen zehn Toren, mit Franz Beckenbauer, Sepp Meier oder mit den italienischen Stars Riva und Rivera. Sport war immer in meinem Bewusstsein verankert. Mit meinem neun Jahre älteren Bruder Alexander (der 1974 bei einem Autounfall starb), der auch Fußball spielte und ein großer Fan von Formel 1-Rennen war, habe ich viele Fußballspiele, Skirennen und Autorennen im Fernsehen verfolgt. Die tragischen Unfälle von Jim Clark, Jochen Rindt, Ronny Peterson und Jo Siffert sind mir noch immer präsent, auch die großen Erfolge von Jacky Stewart, oder im Skifahren der Beinbruch von Patrick…