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Kunstforum-Gespräche · von Jürgen Raap · S. 350 - 354
Kunstforum-Gespräche , 2012

Historisierung der Kunst

Jürgen Raap sprach mit Philipp Kaiser, seit dem 1. November 2012
Direktor des Museum Ludwig Köln

Dr. Philipp Kaiser, 1972 in Bern geboren, ist seit dem 1. November 2012 Direktor des Museum Ludwig Köln. Er promovierte im Basel bei Gottfried Boehm über das Künstlerduo Hubbard und Bircher. Als Kurator arbeitete er am Museum für Gegenwartskunst Basel und als leitender Kurator am Museum of Contemporary Art in Los Angeles. Er war auch Lehrbeauftragter für Kunsttheorie und Kunstgeschichte an der Staatl. Kunstakademie Karlsruhe, gleichfalls an der University of California in Los Angeles. Kaiser kuratierte monografische Werkschauen u.a. zu Amelie von Wulffen, Johanna Billing, Louise Lawler, Daniel Richter und Bruce Nauman.

***

Jürgen Raap: Die Kölner Kulturpolitik gilt unter Insidern als schwieriges Terrain. Ihr Kollege Blühm verlässt das Wallraf-Richartz-Museum in Richtung Groningen, bei Oper und Schauspiel hat man ebenfalls hochkarätige Leiter nicht in Köln halten können. Wie beurteilen Sie – aus Los Angeles kommend – die museumspolitische Situation hier in Köln?

Philipp Kaiser: In Los Angeles funktionieren die Museen grundsätzlich anders; dort sind sie zu 100 Prozent privat finanziert. Dieses Charity-System wird in den USA durch ein sehr spezifisches Steuersystem gestützt. Hier in Deutschland trifft man hingegen auf ganz andere Voraussetzungen und Bedingungen. Das Museum Ludwig ist einerseits ein autonomes Museum mit internationaler Ausstrahlung, und es ist andererseits zugleich auch eine städtische Dienststelle. Als Museumsdirektor bewege ich mich zwischen diesen beiden Polen.

Sind die Kommunikationswege im amerikanischen Kunstbetrieb einfacher?

Ja, sie sind wesentlich direkter. Als man z.B. in Los Angeles das Museum of Contemporary Art…


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