Hilflose Helfer
von Regina Wyrwoll
Einen “von Interessen durchdrungenen Raum” nannte der Künstler Wolfgang Luy den Ort für die “Kunst im öffentlichen Raum”. Damit traf er auf dem Hamburger Symposium zu diesem Thema ins Schwarze – allerdings anders, als es sich die veranstaltende Kulturbehörde, vertreten durch Senatsdirektor Volker Plagemann, mit diesem zweitägigen Treffen im Spiegelsaal des Museums für Kunst und Gewerbe vorgenommen hatte. Plagemann wollte von einer auserwählten Schar von Kritikern, Historikern und Promotern der zeitgenössischen Kunst “theoretische Grundsatzpositionen” diskutieren lassen. Eine Interessenanalyse, womöglich am Beispiel des “öffentlichen Raums” der Hansestadt, war dagegen nicht angesagt. Und so gingen am Ende fast alle Beteiligten frustriert auseinander, weil die Interessenkollision von Veranstalter, Vortragenden und Diskutanten sich nur sarkastisch als “Hamburger Spiegelsaalverpflichtung” (Georg Bussmann) zusammenfassen ließ: Wenn man sich wiederträfe, dann aber unter anderen Bedingungen.
Die Liste der Vortragenden war eindrucksvoll: Tilmann Osterwold, Jürgen Hohmeyer, Ulrich Krempel, Uwe Schneede, Lothar Romain, Stephan Schmidt-Wulffen, Annelie Pohlen, Walter Grasskamp, Harald Szeemann, um nur einige zu nennen.
Sie sollten die sogenannten Diskutanten, wie Volker Plagemann die anderen Teilnehmer des Symposiums nannte, theoretisch aufrüsten und ihnen – im Hamburger Deutsch – “verklaren”, was es mit dem Weg der Kunst aus dem Museum in die Öffentlichkeit auf sich hätte. Paradoxerweise glaubte er damit, den Nebel in der Begriffswelt ausgerechnet jener klären zu müssen, die in Hamburg bereits so manches Projekt im öffentlichen Raum durchgeführt haben, wie viele Künstler und die Mitglieder der Hamburger Kunstkommission.
Einige Künstler, unter ihnen Bogomir Ecker, hatten an dem…