Herrschaften des Sammelns
Das museale und das private Sammeln
Herausgegeben von Heinz-Norbert Jocks
Die Heilige Macht der Sammler“ hießen zwei von Heinz-Norbert Jocks für Kunstforum International herausgegebene Bände. Sie verstanden sich als eine gegengängige Reaktion auf die zunehmende Popularisierung und Popularität privater Sammler. Einzelne von ihnen sorgen mit ihren glamourösen Auftritten in Venedig, Miami und anderswo für Schlagzeilen. Kunstforum International wagte damals einen kritischen Blick hinter die Kulissen und porträtierte ganz unterschiedliche Sammler in Form von Gesprächen, um deren Besonderheiten und Eigentümlichkeiten des Sammelns herauszustellen. Zudem ging es um den zunehmenden Einfluss des Marktes auf die von Sammler mitgeprägte Kunstwelt. Bei den Recherchen hatten sich neue Aspekte ergeben, die ausgespart geblieben waren und nun den Ausgangspunkt für diesen ebenfalls von Heinz-Norbert Jocks konzipierten Themenband „Herrschaften des Sammelns. Museales und privates Sammeln“ bilden. Drängt sich doch vor dem Hintergrund, dass Sammeln eine Form der Kunstgeschichtsschreibung ist, die Frage auf, ob nicht, wer sammelt, auch Herrschaft ausübt.
Auch wenn die Zeit vorbei zu sein scheint, da man noch einen Kanon aufstellen wollte, geistert diese Vorstellung immer noch in den Köpfen. Aber was meint das genau? Wird da nicht der Versuch unternommen, eine Axiomatik zu verankern? Ein Code, der besagt, was gute und was schlechte Kunst ist? Wer entscheidet in letzter Instanz darüber? Die privaten Sammler oder die Repräsentanten öffentlicher Sammlungen, die heute nicht mehr wie früher zwangsläufig Kunsthistoriker sein müssen? Und: Was bedeutet es für die Kunst, die gegen ihre Musealisierung revoltierte, in Sammlungen aufgenommen zu werden? Wir sehen: Das Thema des…