Hermann Josef Hack und Andreas Pohlmann
Only Art Will Change Climate Change
Ein Gespräch mit Wolfgang Ullrich
Hermann Josef Hack (*1956) und Andreas Pohlmann (*1959) sind einerseits unabhängig voneinander tätige Künstler mit einem jeweils sehr eigenen Werk, andererseits aber arbeiten sie seit 1994 in vielen Projekten zusammen. Allein um diese geht es in folgendem Gespräch. Diese Projekte sind alle dem Thema ‚Klimawandel‘ gewidmet, denn Hack und Pohlmann bemerkten dessen Brisanz deutlich früher als viele andere. Vor allem erkannten sie die gesellschaftspolitischen Folgen von Erderwärmung und Ressourcenverbrauch. So versuchen sie etwa bereits seit 2002, Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass der Klimawandel zu einer immensen Anzahl an Klimaflüchtlingen zu führen droht. Mit einigen ihrer Aktionen konnten Hack und Pohlmann auch beachtliche Resonanz finden, insgesamt aber verdient ihre ebenso prophetische wie pointierte Arbeit noch größere Beachtung – gerade in Zeiten, in denen viele Menschen neu oder auch erstmals für das Thema ‚Klimawandel‘ sensibilisiert werden.
Wolfgang Ullrich: Steigen wir doch gleich ganz direkt ein, bevor wir Eure künstlerische Entwicklung und die Formen Eurer Zusammenarbeit nachvollziehen. Es gibt einen Slogan von Euch, den Ihr gerne verwendet und den ich provokant finde: „Only art will change climate change!“ Dass die Kunst einen Beitrag dazu leisten kann, das Bewusstsein der Menschen für Klimafragen und die Folgen des Klimawandels zu schärfen, kann ich nachvollziehen. Aber dass nur die Kunst den Klimawandel noch verhindern kann, klingt doch etwas anmaßend. Glaubt Ihr wirklich, dass Künstler etwas können, was niemand sonst kann – und dass diese besondere Fähigkeit gerade darin besteht, die…