herman de vries
meine jugendträumereien gingen immer einher mit dem wunsch nach eigenständigkeit und frei sein von menschlichen beziehungen und so, ich wollte keine konventionen. ich habe mir gar keine gesellschaft vorgestellt, hatte nur den traum vom acker am fluß für mich allein, ein ackerchen oder garten mit einer hütte, wo man wohnt und lebt und für die eigene nahrung sorgt, in einem afrikanischen land oder in der südsee oder in surinama … solche dinge habe ich mir oft vorgestellt, weg von hier in die natur, wo man leben kann und mit anderen nichts zu tun hat, wo man frei ist. ich habe auch nie an einen partner gedacht, sah mich immer arbeitend, klein und arm, aber warm und kostenfrei, maisacker, frucht/obstbäume, einheimische knollen, die hütte aus lehm, reisegeschichten, die ich las, bestätigten die möglichkeiten. emigration war eine chance, australien. emigration war in der zeit sogar subventioniert, aber ich war mit 17 noch nicht volljährig, noch keine 21, mein vater gab mir keine zustimmung.
wenn das geklappt hätte, wäre ich wohl anders durch die welt gekommen. da hätte ich eine andere chance genommen und nicht das getan, was ich jetzt tue. das sind solche momente, man weiß nicht, wie sie sich weiter entwickelt hätten. das nenne ich chance. wenn man eintritt in ein neues chancenfeld, man weiß nicht genau, was zur verfügung steht, aber man hat eine neue bedingung für sich selber geschaffen.
ich habe dann zunächst an der gartenbauschule in hoorn studiert und danach in frankreich als landarbeiter gearbeitet. dann ging ich…