Hanne Weskott
Helmut Pfeuffer
Galerie Hermeyer, 13.10.1987 – 5.12.1987
Seit mehr als 25 Jahren kennt HELMUT PFEUFFER nur ein Thema, die Landschaft. Auch wenn er Menschen malt oder zeichnet, werden sie ihm zu Landschaften. Ein Grund dafür mag sein, daß es ihm nie um ein Abbild geht, sondern um eine Gegenwärtigkeit, die sich für ihn am vollkommensten in der Landschaft ausdrückt. Wie mit dem Seziermesser legt er die inneren Organe frei, nur um das pulsierende Leben, die natürliche Ordnung als allgegenwärtig vorzuführen. Nach diesem Grundprinzip schafft er sich mit Linien und vor allem Farben eine neue, eine Kunst-Wirklichkeit, die zwar oft auf ein nachprüfbares Vor-Bild zurückgeht, dieses aber letzten Endes doch nicht meint, weil es schlichtweg gar nicht zu erreichen ist. Es besteht aus anderen Grundsubstanzen und kann nicht ohne weiteres in fremden Materialien nachgebaut werden. Das ist eine Erkenntnis, die deutlich Grenzen setzt und gleichzeitig Spannung schafft. Tief drinnen hält der Maler Helmut Pfeuffer nämlich eine Vision verborgen, die das eine große Bild meint, das wirklich ein Äquivalent zur Schöpfung darstellt. Damit begibt er sich auf die Suche nach einer Verbindung, die allgemeingültig und doch besonders ist, die Objekt und Subjekt zu einer neuen, alles überwältigenden Einheit führt. Es ist dies die Vision der Kunst, wie sie das Abendland geschaffen hat.
Aus all ihren möglichen Facetten und Sparten sucht sich Pfeuffer gerade die für unser Jahrhundert so ‘altmodische’ Landschaftsdarstellung aus und wird nicht verlegen, wenn er seine Vorbilder und Lehrer nennt. Da wäre vor allem Schiele wichtig, weil er Körper als Organ-Landschaften…