Uta M. Reindl
Helen Robertson und Stefan Eberstadt
fiedler contemporary, Köln, 10.3. – 28.4.2001
Eine reduzierte und geometrische Bildsprache, aber auch das genreübergreifende Interesse verbindet die Arbeiten der Fotografin Helen Robertson mit denen des Plastikers Stefan Eberstadt. Die Künstler ließen sich bei fiedler contemporary auf einen Dialog ein und das Debüt ihrer Zusammenarbeit koinzidierte mit der Premiere der Räume für zeitgenössische Kunst. Diese richtete Ulrich Fiedler ein, nicht zuletzt um nun in den ehemaligen Räumen ausschließlich Möbeldesign aus den ersten Dekaden des zwanzigsten Jahrhunderts zu zeigen, wie in den Kölner Anfängen seiner Galerie.
Auf die Raumgeometrie sowie auf die Arbeiten ihres Kooperationspartners reagieren beide Künstler. Die 1959 in Italien geborene Helen Robertson hatte vor drei Jahren bereits in einer Einzelausstellung bei Fiedler ihre Foto-Arbeiten analog zu den Proportionen der Galerie installiert. An abstrakte Malerei erinnerten ihre Schwarz-Weiß-Fotografien mit Streifen, die bei längerer Betrachtung feine Stoffe als Vorlage erkennen ließen und von der Künstlerin mit kaum merklichen Faltenwürfen über eine Fläche drapiert und dann abfotografiert worden waren.
Robertsons aktuelle Arbeiten bei fiedler contemporary sind großformatiger geworden, umspielen wieder die Grenzen zum Design sowie zur Malerei beziehungsweise zur Op-Art. Die Tableaus wurden von der Künstlerin ohne Titel mit der laufenden Nummerierung von Eins bis Vier, nämlich “matter-of-fact” (Robertson), völlig symmetrisch an den Wänden eines Galerieraums gehängt, allerdings auch im Dialog mit der Struktur der Bodenarbeit von Eberstadt. Der Eigenheit des dort verwendeten Materials gelten die von Robertson digitalisierten Lamdaprints auf Aludibondplatten mit kleinstformatigen, flirrenden und flächendeckende Mustern, mit “moving structures”, wie die Künstlerin es ausdrückt. Sie…