Helen Mayer Harrison & Newton Harrison
Das Ziel des Projekts “Future Garden, Teil 2: Eine Mutterwiese für die öffentlichen Grünflächen von Bonn” ist es, im rechtsrheinischen Teil des Freizeitparks Rheinaue eine sehr artenreiche Blumenwiese anzulegen, auf der weit mehr als 100 verschiedene Gräser und Wildkräuter wachsen sollen. Mitte April 1997 wurde auf einer ca. 4000 qm großen Fläche ein Teil des Heus, das 1996 auf dem Dachgarten der Kunst- und Ausstellungshalle gewonnen wurde, ausgebracht und durch zusätzliche Aussaat von in “Future Garden, Teil 1” enthaltenen Arten ergänzt.
Die Wiese, die in der Rheinaue entsteht, soll in Zukunft, so wie man in “Future Garden, Teil 1” lernen konnte, nur zweimal pro Jahr gemäht werden. Das Mähgut wird nicht etwa verfüttert oder gar, wie es bei den sonst üblichen Vielschnittrasenflächen geschieht, weggeworfen, sondern getrocknet und danach als Heu zum Aussamen auf weitere, immer neue öffentliche Grünflächen im Stadtbereich von Bonn übertragen. Das Erdreich muß vorher durch eine Grünlandfräse aufgelockert werden, um den Samen die bestmöglichen Bedingungen zum Auskeimen zu bieten. Von den so entstehenden Inseln mit großer Artenvielfalt breiten sich viele der eingebrachten Spezies dann von selbst weiter aus.
Das Projekt ist also auf sehr lange Zeit – Jahrzehnte und länger – angelegt, und die “Mutterwiese” in der Rheinaue stellt dabei das wertvolle Samenreservoir dar, aus welchem nach und nach sämtliche öffentlichen Grünflächen der Stadt mit Artenreichtum und größerer biologischer Vielfalt “befruchtet” werden sollen.
In “Future Garden, Teil 1: Die gefährdeten Wiesen Europas” sehen die Künstler die Wiese als Lehrmeister. Mit der künstlich angelegten Dachgartenwiese, die…