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Ausstellungen: Bergisch Gladbach · von Jürgen Raap · S. 304 - 305
Ausstellungen: Bergisch Gladbach , 2011

Jürgen Raap
Heinz Zolper

»Variationen zur Lemniskate«
Stiftung Zanders im Kulturhaus Zanders, Bergisch Gladbach, 29. 9. – 16.10.2011

Was an Motivzitaten aus der Alltagskultur in die Bildwelt der klassischen Pop Art Eingang fand, das entstammte zumeist dem eigenen Kulturraum oder war als Exotikum bereits in „kultureigenen“ Medien wie Comics, Werbegrafik etc. adaptiert und umgedeutet worden. Heinz Zolper hingegen hat seine Ikonografie von vorneherein bewusst interkulturell angelegt: In seinen Variationen zur Lemniskate tauchen Ornamente der untergegangenen Inka-Kultur neben alchimistischen Zeichen oder freien kalligrafischen Elementen auf. Mit einer solchen Kombinatorik konstruiert er neue Bedeutungszusammenhänge: man kann diese Bilder getrost als „semiotische Collage“ bezeichnen, oder besser als „semiotische Demontage“, denn Zolper demontiert ein Zeichen wie die liegende Acht als Symbol für die Endlosschleife, indem er den Zeichenkörper in einzelne Fragmente zerlegt.

Mit einer solchen bildphilosophisch wirksamen Strategie befragt Zolper die uralten Vorstellungen vom Verhältnis zwischen Bild und Objekt, die bis in die Epochen eines vorreligiös-magischen Zeitalters zurückreichen. Zeichen repräsentieren immer eine bestimmte Realität, und als Symbole haben sie einen größeren Grad an Abstraktheit als andere Zeichen, so dass sich gerade auf der Ebene der Symbole Zeichenkonvolute zu Mythen verdichten können. Goethe deutete daher das Symbol als eine „aufschließende Kraft“, die die Erscheinung in eine Idee und dann die Idee in ein Bild verwandele, und dies eben so, dass die Idee im Bild immer unendlich wirksam und unerreichbar bliebe. Für Roland Barthes stellen solche Mythen daher ein Mitteilungssystem dar, in welchem ein Objekt von einer „geschlossenen, stummen Existenz“ durch gesellschaftliche Aneignung in einen „offenen Zustand“ übergeht.

Dieser „offene…



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