Thomas Wulffen
Heinz Emigholz
»Die Basis des Make-Up«
Nationalgalerie, Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart 08.12.07 – 24.02.08
Was unterscheidet das Sehen vom Lesen? Diese Frage kommt einem in den Sinn, sieht man sich konfrontiert mit den Arbeiten von Heinz Emigholz im Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart. Die Ausstellung trägt den Titel ‚Die Basis des Make-Up’ und dieser Titel ist gleichzeitig auch der Titel eines Werkzyklus, der im Jahre 1974 begonnen wurde. Entstanden ist ein Konvolut von Notizbüchern, ein darauf basierender Komplex von Zeichnungen und eine Reihe von Filmen. Rechnet man die Publikationen dazu, die ebenfalls mit diesem Titel arbeiten, entsteht ein Werk, das seinesgleichen sucht, auch im Sinne der Multidimensionalität. Man könnte auch von Mehrdimensionalität sprechen, aber das würde die Tatsache unterschlagen, dass hier das eine Medium das andere thematisiert, das andere Medium wiederum Referenzbasis ist für das andere.
In der vom Künstler selbst eingerichteten Ausstellung wird das deutlich an einem wesentlichen Detail. In der oberen Ausstellungshalle im rechten Teil des Flügelbau betritt der Besucher eine Art Foyer inklusive zwei Teppichen mit Abbildungen der Umschläge von Notizbücher. Dessen Bedeutungen bleiben erstmal unklar. Dann betritt er den eigentlichen Ausstellungsraum, deren Seitenwände von oben bis unten mit Schwarz-Weiß-Zeichnungen bedeckt sind. Im hinteren Teil der Halle ist eine weitere Halle zu entdecken, deren Wände schwarz bemalt sind und das als eine Art Kino in der Ausstellung dient. Hier wird die Filmtrilogie ‚The Basis of Make-Up I, II und III’ vorgeführt. Tatsächlich können der Betrachter und die Betrachterin sich in diesem…