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Ausstellungen: München · von Justin Hoffmann · S. 361 - 362
Ausstellungen: München , 1991

Justin Hoffmann
Heinrich Dunst, Jon Groom, Arthur Koster

Galerie Tanit, München, 5.7. – 7.9.1991

Die Suche nach neuen Wegen der Malerei bestimmt derzeit das Ausstellungsprogramm mancher bedeutender Galerien. Zwei Strömungen scheinen sich herauszukristallisieren, von denen eine als kühl-figurative, neo-sachliche Malerei nach fotografischen Vorlagen beschrieben werden könnte. Die Galerie Tanit setzt dagegen auf die andere Richtung, deren Vertreter auf der Basis einer geometrischen Struktur die Relation von Farbe und Malgrund, von Bild und Gegenstand untersuchen. Nach einer Ausstellung mit Arbeiten von Herbert Hamak und Michel Frere zeigte die Galerie gleichsam als Teil 2 dieser Thematik Werke von Dunst, Groom und Koster, von Künstlern, die alle aus bergigen Landstrichen abseits der großen Kunstmetropolen stammen und nahezu gleich (zwischen 36 und 38 Jahren) alt sind.

Der Waliser Jon Groom zeigte vier großformatige Gemälde, deren Spezifik im unkonventionellen Umgang mit dem Malmaterial liegt. Unterschiedliche Farbfelder unterscheiden sich bei Groom nicht allein im Farbton, sondern auch in Opazität, Leuchtkraft und Materialität. Jon Groom operiert mit den verschiedenen physikalischen Möglichkeiten der Farbwirkung. Jeweils ein zweigeteiltes Band in den unbunten Farben Schwarz, Weiß und Grau durchstreifen oben und unten das Hochrechteck dieser Bilder. Der kräftige, deckende Farbauftrag läßt diese Streifen gegenüber dem restlichen Malgrund – in zwei Fällen gänzlich aus Bronze oder Aluminium – nach vorne treten. Die Metallfarben scheinen die Leinwand zu durchtränken, ihre Leuchtkraft ist nach innen gericht und erfüllt so den ganzen Bildquader. Die reinen Farbtöne, Schwarz und Rot, kennzeichnen ein unbetiteltes Relief aus dem Jahr 1989. Die querrechteckige Wandskulptur aus bemaltem Holz besitzt zwar eine Symmetrieachse,…


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