Heimo Zobernig
geb. 1958 in Mauthen/Kärnten, lebt in Wien
Heimo Zobernigs Arbeiten reflektieren die sprachlichen Strukturen, um durch und mit ihnen als Mittel die sprachfreie Herausforderung seiner Wahrnehmungs- und Empfindungsformen zu suchen: Begriff-Bild, Abbild-Skulptur, Satz-Bildfolge – WER ist WIE die Funktion von WEM? Selten bricht eine Arbeit der Gegenwartskunst das Verhältnis von Gedanke-Bedeutung-Bild-Sprache auf, wie die von Zobernig vorgeführte.
Der formale Zug seines Werkes ist stark. Er fährt die Inhalte ohne sie ganz zu sein. Dieser Rest »Individualität« ist das Intuitive, das Zobernig durch den Formalismus freizulegen vermag. Wenn es einen Teil gibt, dann ist es dieses Intuitive als Ganzes. Der Künstler selbst ist es nie, obwohl er erkennt, daß er als emotionaler Beobachter nicht weniger stark ist als der Formalismus seiner Tätigkeit (die ausgerechneten Farben, die Formen als Reihen, die Objekte als geometrische Grundfiguren, der Raum als Fläche), dem er wiederum ausgeliefert scheint.
Ferdinand Schmatz