Heimo Zobernig
Ich bin nicht sehr flexibel
Ein Gespräch von Sabine B. Vogel
geboren 1958 in Mauthen, lebt in Wien. Seit 2000 Professor für Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ausstellungen (Auswahl): Villa Arson, Nizza (1991); Kunsthalle Bern (1994); Secession Wien (1995); Renaissance Society at The University of Chicago (1996); Portikus Frankfurt/Main (1999); Biennale di Venezia (1988/2001); documenta, Kassel (1992/1997); Skulptur Projekte Münster (1997); MUMOK Wien (2002); Kunsthalle Basel und K21, Düsseldorf (2003); Biennale of Sydney (2004); Kunstverein Braunschweig (2005); Biennale Busan (2006); MAK, Wien (2008); Centre Pompidou, Paris (2009); Kunsthalle Zürich (2011); Palacio de Velázquez, Museo Reina Sofía, Madrid (2012); Kunsthaus Graz (2013); Mudam Luxembourg (2014); Austrian Pavilion, 56. Biennale di Venezia, Venezia (2015); KUB, Bregenz (2015); Malmö Konsthall, Malmö (2016); Museum Ludwig, Köln (2016)
Heimo Zobernig: Ich bin vielleicht nicht der richtige Historiker für das Thema Auftragskunst. Aber ich glaube nicht, dass es eine Zeit ohne Aufträge an Künstler gab. Die Selbstermächtigung der Künstler, die dann als freie Gewerbetreibende in der Konkurrenz bestehen mussten – das ist Moderne. Aber die auftragsbezogenen Arbeiten hat es immer gegeben, auch neben einer totalen Abhängigkeit zu einem feudalen Fürstenhauses. Heute benehmen sich viele KünstlerInnen wie andere bürgerliche Unternehmer, machen was sie wollen und sind auch mal bereit, Aufträge anzunehmen.
Sabine B. Vogel: Was und wann war deine erste Auftragsarbeit?
Eine der ersten Aufträge war Anfang im Jahr 1990er für eine Schule in Graz, gebaut von den Architekten Nehrer & Medek. Eine Art Wandfries außen an den Wänden von zwei symmetrisch gegenüber angeordneten Turnhallen. In Schriftbändern…