Jens Rönnau
Heavy Metal – Die unerklärbare Leichtigkeit des Materials
Kunsthalle zu Kiel, 6.12.2008 – 22.3.2009
Schwergewichtig geht es in der Kieler Kunsthalle zu – nicht nur wegen des Materials der Skulpturen und Plastiken aus Metall im Rahmen der Ausstellung „Heavy Metal“, sondern auch wegen der bedeutenden Künstler von Marcel Duchamp bis Claes Oldenburg oder Richard Serra. 70 Arbeiten werden hier gezeigt – darunter zahlreiche Schlüsselpositionen des letzten halben Jahrhunderts.
Nicht ohne Stolz berichtet Kunsthallenchef Dirk Luckow, wie er die Werke aus aller Welt zusammengetragen hat – mit kräftiger finanzieller Unterstützung der Nordmetall-Stiftung, die das Unternehmen in Sachen Metall-Kunst mit 150.000 Euro bezuschusste – mehr als die Hälfte des Gesamtetats dieses ambitionierten Projekts. „Heavy Metal. Die unerklärbare Leichtigkeit des Materials“ heißt die Schau, die nicht nur im Titel mit allerlei Anspielungen gespickt ist. Da ist etwa ein rostig erscheinendes Gebilde von Claes Oldenburg, dem amerikanischen Pop-Art-Urgestein, das tatsächlich aus braunem Stoff besteht und sich ironisch auf ein Werk Picassos bezieht. Oder der umfunktionierte Motor der S-Klasse aus den 60er Jahren: Der Münchener Installationskünstler Alexander Lahner hat ihn durch gewisse Umbauten zum Plattenspieler gemacht. Und so hört man zum Brummen und Klappern des Motors nun ein Chopin-Konzert für Klavier und Orchester – einschließlich stinkender Abgase. „Er macht Eigengeräusche, die die Musik bereichern – etwa das Klackern der Kette“, schwärmt der Künstler, der die musikalische Hochkultur hier zielgerichtet mit den Spitzen der Ingenieurskunst kreuzt.
Da darf dann auch der ganz reale VW-Käfer nicht fehlen, jenes hellblaue Volksgefährt mit Wolkenbemalung des Fluxus- und Performance-Vertreters…