Felix Droese
Haus der Waffenlosigkeit
Anlässlich der Biennale Venedig sprach mit ihm Doris von Drathen
Felix Droese ist 1950 geboren und in einer altkatholischen Pfarrersfamilie an der Nordseeküste aufgewachsen. Als Schüler erlebt er die 68er Jahre. Seinen Wehrersatzdienst leistet er im Krankenhaus und in der Psychiatrie; während des Studiums übernimmt er Aushilfsarbeiten als Totengräber.
1970 geht er an die Akademie Düsseldorf und trifft seinen Lehrer: Beuys. Die 70er Jahre sind geprägt von politischen Aktionen gegen den Vietnam-Krieg; 1972 wird Droese wegen “schweren Landfriedensbruchs” verhaftet. Erführt einen achtjährigen Prozeß.
Künstlerische Gestaltung und politische Aktionen gehen bei dem kompromißlosen Friedenskämpfer bis heute Hand in Hand.
Als er von Dierk Stemmler den Auftrag für den Deutschen Pavillon bekam, war das für Felix Droese die Gelegenheit, gestalterisch und politisch seine Arbeit der letzten Jahre zu bündeln.
Auffallend an seinem Werk ist der starke Bezug auf christliche Traditionen und Begriffe, wie Annelie Fohlen in ihrer Monographie (Kunstforum Bd. 85) schon herausgearbeitet hat. Ich wollte von Droese aber genauer hören, was er selbst eigentlich unter einem solchem Begriff wie etwa “infelix lignum” versteht, der nun überall in Texten über seine Arbeit auftaucht: Ich wollte ihm sozusagen die Gretchenfrage stellen. Ein paar Tage vor der Presseeröffnung hatte ich Gelegenheit, Droese in Ruhe zu treffen; wir zogen uns hinter den Pavillon zurück und führten mit Blick über die Lagune ein Gespräch weiter, das wir in Hamburg angefangen hatten:
Als Droese 1985 auf dem Hamburger Urnen-Friedhof Finkenwerder, ein Friedhof für anonyme Bestattung sein ‘Boot’ kieloben ablegte, hatte er mir erklärt: “Das ist besser, am Jüngsten Tag…