Ein Gespräch mit Monika Brandmeier
Hartmut Böhm
Hartmut Böhm, in den 60er Jahren bekannt geworden durch serielle, visuell veränderliche Reliefs, kinetische Magnetobjekte und – später – durch didaktische Raumstrukturen, wurde von Monika Brandmeier, Künstlerin der »jungen Generation« interviewt, wobei sich die Fragen meist spontan aus dem Gespräch ergaben. Als Schwerpunkte diskutiert wurden die Entwicklung der Neo-Konstruktivisten in den 60er Jahren, der Anspruch auf Wissenschaftlichkeit der Kunst, die möglichen Verbindungen zwischen den »exakten« Künstlern der 60er und 70er Jahre und der Kunstpraxis heute und darüber hinaus: die Frage nach Wirkung und Kontext-Abhängigkeit von Materialien.
Hartmut Böhm und Monika Brandmeier gestalten in diesem Jahr Räume im »Museum für Räume« auf Schloß Buchberg. Monika Brandmeier nimmt teil an der Ausstellung »Ecken und Kanten« in Lüdenscheid. Hartmut Böhm war außerdem mit von der Partie bei »Prozeß und Konstruktion«, Monika Brandmeier machte mit bei »Kunst mit Eigensinn« im Museum des XX. Jahrhunderts, Wien.
MB: Wenn ich Deine Arbeit beschreiben sollte, würde ich sagen, Du beschäftigst Dich mit ganz einfachen und banalen Dingen. Das ist doch merkwürdig, daß man sich ein ganzes Leben mit Phänomenen beschäftigt, die eigentlich jedes Kind weiß.
HB: Eine provokative Frage, aber exakt das ist es, worum es mir geht. Ich versuche Mitteilungen zu machen, die man verstehen kann, die man zumindest auf der Ebene des Verstehbaren direkt verstehen kann. Das Banale, Simple, Einfache oder wie immer man das nennen mag, das ist eine der Grundfragen, die mich beschäftigen. Warum bemüht man sich immer wieder, seine Problemstellungen – die natürlich vielfältig sind – so zusammenzufassen, daß…