Karlheinz Schmid
Härte-Test für die »Art Frankfurt«
Was der Frankfurter Klang-Künstler Achim Wollscheid als Beitrag für die dritte “Art Frankfurt” plant, nämlich jene Edelstahl-Platten-Installation mit Sinuston-Generator, kann als Bild für die aktuelle Situation dieser Kunstmesse dienen. Wollscheid will vor dem Messegebäude seine Arbeit so plazieren, daß der Rezipient “je nach Standort oder Bewegungsintensität” (Wollscheid) eine unterschiedliche Klangwahrnehmung bekommt. Je nach Standort, politisch, wirtschaftlich oder kulturell gesehen, reagieren derzeit die Frankfurter auch auf die Zukunft ihrer “Art Frankfurt”, die vom 19. bis zum 23. April zum letzten Mal unter der Regie der Kunstmesse Frankfurt GmbH stattfinden wird. Danach wird diese Gesellschaft (Geschäftsführerin: Anita Kaegi) von der Messe Frankfurt GmbH geschluckt. Der verschuldete Brocken “Art Frankfurt” (11 Millionen Mark nach zwei Veranstaltungen) soll den Messemachern freilich nicht im Halse steckenbleiben. Sie wollen ihn, angeblich mit Unterstützung von Anita Kaegi, geschmeidig machen, ihn also in die Gewinnzone bringen.
Das wird zwangsläufig ein hartes Stück Arbeit bedeuten. Denn die Bilanz der letzten ARCO in Madrid hat gezeigt, daß derzeit ein scharfer Wind auf dem internationalen Kunstmarkt weht, daß viele Galeristen in Bedrängnis geraten. Vor allem bei den teuren Werken der klassischen Moderne wird die Zurückhaltung der Sammler spürbar. Und die billigeren Arbeiten der jüngeren Künstler bringen, bekanntermaßen, oft kaum das Geld, um die Standmiete auf einer Messe zu bezahlen. So muß sich Anita Kaegi momentan fast täglich mit der Situation plagen, daß ein Galerist seine zugesagte Teilnahme in Frankfurt absagt – und ein Kollege der Warteliste eingeladen werden muß. Der ist dann, durchaus üblich, mit dem…