Helga Meister
Harald Fuchs
»Das Paradoxe von Schrödingers Katze«
Museum Schloss Moyland, 25.3.- 29.7.2007
Das Museum Schloss Moyland präsentiert die erste multimediale Installation. Sie stammt von dem Kölner Harald Fuchs, der in Düsseldorf lehrt. Der Medienkünstler sieht Wissenschaft und Kunst als zwei Seiten einer Medaille. Kubismus und Relativitätstheorie, also Picasso und Kandinsky sowie Einstein und Schrödinger, gehören für ihn zusammen, denn die Wahrheit ist Ansichtssache.
Unter dem Titel „Das Paradoxe von Schrödingers Katze“ erweitert Fuchs geschickt den Kunst- und Wissenschaftsbegriff von Joseph Beuys. Der Physiker und Nobelpreisträger Ernst Schrödinger (1887 bis 1962) hatte ein scheinbar absurdes Bild vor Augen, das Fuchs aufgreift und verflüchtigen lässt: Um den Überlagerungszustand des Atoms zu verdeutlichen, dessen Explosion man nicht genau vorausberechnen kann oder damals konnte, sperrte er in Gedanken eine Katze in eine geschlossene Kiste zu einem instabilen Atomkern, der irgendwann zerfällt und einen Todesmechanismus in Gang setzt. Atom und Katze befinden sich also in einem Zustand, wo Tod und Leben zusammenfallen.
Man muss die naturwissenschaftlichen Forschungen als Kunstgänger nicht unbedingt verstehen, die Ausstellung des Harald Fuchs ist einprägsam genug. Sie gilt weniger der Theorie als der praktischen Wahrnehmung. Wer in den großen, fast dunklen Raum tritt, betrachtet im schummrigen Licht einiger Beamer als erstes sich selbst, denn gegenüber der Tür befinden sich vier Spiegelflächen, die im rechten Winkel zueinander stehen. Fuchs baut Kabinette aus Glas und Spiegelfläche, um sie mit bewegten Bildern und mit Licht zu beschicken. Der Betrachter sieht die Konstruktion und fällt doch auf das verwirrende Spiel der Reflexionen herein. Er entdeckt etwa Leute…