Stephan Maier
Hans-Peter Feldmann
Landesgalerie 18.6. – 10.8.2008
Einer breiteren, zugegebenermaßen „Spiegel“-affinen Öffentlichkeit ist er nachhaltig durch seinen sensiblen, wie pointierten Beitrag zu einer der publicitywirksamsten Ausstellungen der letzten Jahre bekannt geworden: Hans-Peter Feldmann thematisiert nun aber nicht erst seit gestern, und mit Arbeiten wie „Die Toten“ in der umstrittenen so genannten „RAF-Ausstellung“ oder seiner eigenen „Presseschau“ am 12. September 2001 nicht ausschließlich den auf die unüberschaubar gewordene politische Sphäre reduzierten, medial vermittelten Umgang mit Bildern. Feldmanns Ansatz geht inhaltlich wie formal aufs Ganze: Wie wir zu (unseren) Bildern kommen, wohin sie gehen und was wir zwischenzeitlich damit machen. Aber auch: Wie wir Welt und unsere Sicht darauf aus Bildern und deren Abbildern konstruieren, mithin rekonstruieren.
Seit seinen bildkünstlerischen Anfängen, und die sind nun knietief in den 60er Jahren verwurzelt, hat er dabei, lange Jahre im Dunstkreis einer eingeweihten Halböffentlichkeit und mit nicht uncharmanten Brüchen in Biografie und Werk, den Wirkungskreis und Geltungsbereich der Fotografie erweitert und vertieft. Vieles, was heute als künstlerisches Allgemeingut mit einem wohlwollenden Achselzucken goutiert wird, geht auf Feldmanns frühe Arbeiten und die parallel verlaufenden Feldforschungen Ed Ruschas zurück: Der konsequente Einsatz privater Bildarchive, die bedenkenlose Übernahme vor- und aufgefundener Bildmotive und Kompositionsideen sowie deren Umwidmung, das Überschreiten der hartnäckig verteidigten Demarkationslinie zwischen High und Low, gut und böse. Das hat nun nicht das Geringste mit einer „trendigen“, vorsätzlich und mutwillig inszenierten „Trash“-Ästhetik zu schaffen. Viel eher mit dem angemessenen und nachvollziehbaren Umgang mit den Dingen, die dem Abenteuerspielplatz Alltag kurzfristig entliehen sind.
Und das ist Kult, oder kann im…