Hans Peter Adamski
Hans Peter Adamski
Betrachtet man Bilder von Hans Peter Adamski aus den letzten Jahren, so werden sich vielfältige Assoziationen aufdrängen und zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten anbieten. Auf eines aber wird der Betrachter vergeblich warten: auf das befriedigende Gefühl, das sich einstellt, wenn wir glauben, die Handschrift eines Künstlers, seinen “Individualstil”, erkannt zu haben. Der 36jährige, in Köln lebende Maler verzichtet darauf, uns ein Instrument an die Hand zu geben, mit dessen Hilfe wir seine Arbeiten leicht und sicher als “typische Adamskis” bestimmen und von denen anderer Künstler unterscheiden können. “Stil” im Sinne der herkömmlichen Definition eines “besonderen, in hohem Grade unverwechselbaren Grundmusters, das das Kunstschaffen eines einzelnen Künstlers kennzeichnet”, ist Adamski fremd. Doch sollte man sich davor hüten, ihn aus diesem Grunde für “stillos” zu halten.
I98l entstand sein Gemälde “Das Land des Lächelns”, ein Bild, das sowohl in seiner Motivwahl als auch aufgrund der zarten Farbigkeit und der sorgfältigen Pinselführung japonistisch, wie eine Reminiszenz an fernöstliche Tuschzeichnungen, wirkt. Eingerahmt von einem Kirschzweig und einem dekorativ gemusterten Raumteiler ist eine anmutige Frau abgebildet, die an ihrer Kleidung und ihrer Frisur als Japanerin zu erkennen ist. Sie melkt eine Kuh, von deren Körper nur die hintere Hälfte dargestellt ist. Auf die Frage, was eine japanische Geisha mit einem stämmigen Stück Milchvieh zu tun haben könnte, verweigert das Bild die Antwort. Ähnlich ratlos stehen wir vor dem Bild “Der Kuß – Der Schwur”, ebenfalls von I98l: Köpfe und Schultern eines in inniger Umarmung festgehaltenen, sich küssenden Paares, dem ein Kitschpostkartenmotiv zur Vorlage gedient haben…