Heinz-Norbert Jocks
Hans-Jörg Holubitschka
»Die Himmel über den Städten«
Galerie Voss, Düsseldorf, 11.4. – 17.5.1997
Wenn Hans-Jörg Holubitschka Landschaften malt – und das schon seit vielen Jahren und so, als würde er gerade wieder von vorne beginnen, weil er ja fast ruhelos nach neuen Möglichkeiten sucht und andere Naturbezirke erkundet -, so wartet er stets auf mit ungeheuerlichen Überraschungen. Ihm gelingt, wie es die Galerie Voss illustrierte und die nagelneue Galerie von Andreas Grimm, einem langjährigen Mitarbeiter des Kunsthändlers Helge Achenbach, wieder mit anderen Arbeiten zum Erlebnis werden läßt, eine phantastische Anverwandlung an die Natur auf kraftvolle wie zögerliche Weise. Über die unglaubliche Kreativität ist man ebenso erstaunt wie über die herrlichen Bildlösungen. Ja, mit jedem Gemälde schürt er weitere, so gut wie nie enttäuschte Erwartungen.
Wie ein Bergsteiger traut sich Holubitschka an ungeahnte Schwierigkeitsgrade heran. Vor der Gefahr gefeit, sich zu wiederholen, schwankt zwar hier und da, je nachdem, woran er sich wagt, das hohe Qualitäts-Level seiner Malerei, aber unmerklich. In den Ausstellungen, wo kein Bild einem anderen gleicht, offenbart sich nicht nur das Geheimnis endlos verlockender Natur. Es wird auch deutlich, wie sehr sich mit jedem Sehen subjektive, in Farbakkorden umgesetzte Empfindungen verbinden. Ihm scheint es wie Peter Handkes Sorger aus der “Langsamen Heimkehr” zu ergehen, wenn die Natur vor ihm durch die Mußestunden der wahren Beobachtung, in der annähernden Erfahrung ihrer Formen und Entstehung zu seinem höchstpersönlichen Raum wird. Natürlich gibt es da gewisse, kaum zu unterschlagende, mit der Zeit sogar zugenommene Differenzen zwischen dem Maler und dem von ihm…