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Ausstellungen: Duisburg · von Claudia Posca · S. 270 - 271
Ausstellungen: Duisburg , 2014

Claudia Posca
Hans im Glück – Kunst & Kapital

Lehmbruck Museum Duisburg, 8. 3. – 17.8. 2014

Am fünfzehnten Mai 2014 meldete die an Rhein und Ruhr erscheinende Tageszeitung NRZ den Rekorderlös von knapp 61 Millionen Euro für das Bild „Black Fire“ von Barnett Newman. Mit seinen drei mal zwei Metern Größe und einem Farbrepertoire von schwarz bis weiß hatte es auf dem Auktionsparkett bei Christies` in New York die mitstreitende Konkurrenz – alias weitaus farbkostbarere Bacons, Rothkos oder Warhols – ausgestochen. Das Atemberaubendste daran: Mutmaßlich niemand hätte je mit dieser gigantomanischen Summe für ein aus einem breiten und einem dünnen schwarzen Streifen nebst ihres weißen Gegenpendants bestehenden Bildes auch nur im Schlaf gerechnet. Zumal es dem 1970 gestorbenen US-Künstler ja ähnlich hätte ergehen können wie seinem Kollegen Jackson Pollock, dessen „Number 5 (Elegant Lady)“ statt geschätzter zwölf bis achtzehn Millionen Dollar nurmehr knappe achteinhalb einfuhr.

Was wiederum zeigt, dass Markt und Ökonomie auf der Grundlage ganz eigener Gesetze aus der Kunst ein hübsches Kapital zu schlagen wissen. Mit Wertschöpfung auf allen Ebenen hat das zu tun, mit dem Bemessen von Wertigkeit und Wertschätzung auch. Nicht zu vergessen der kulturhistorische Status der Ware Kunst zwischen Seltenheitswert und bildnerisch-innovativer Schubleistung, der so ganz nebenbei und ziemlich oft sogar mit so gar nicht zur reinen Kunstseele zu passen scheinender Monetär-Spekulation zusammenhängt. Kaum dass dieses Gespinst je aufzudröseln wäre. Bleibt die Frage, ob die erzielten Rekordsummen einzelner Kunstwerke ein Seismograph für die tatsächliche Relevanz bzw. ästhetisch-philosophische Qualität dieser Werke sind?

Genau darum und darüber hinaus schert sich…


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