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Ausstellungen: Frankfurt · von Sabine Elsa Müller · S. 268 - 270
Ausstellungen: Frankfurt ,

Frankfurt
Hans Haacke

Retrospektive
Schirn Kunsthalle 08.11.2024–09.02.2025

von Sabine Elsa Müller

Hans Haacke (geb. 1936 in Köln) als Legende der politischen Konzeptkunst zu beschreiben, ist sicher keine Übertreibung. Die Reihe der ikonischen Werke, die sich mit diesem Namen verbinden, ist lang: Aus der innerdeutschen Perspektive sind das Arbeiten wie das spektakuläre Manet-Projekt ’74, einer der frühesten Beiträge zum Thema Provenienz, sieben Jahre darauf die umfangreiche Recherche zum Kunstmäzen und Unternehmer Peter Ludwig in Der Pralinenmeister, dann 1993 die wegen ihrer inhaltlichen wie ästhetischen Wucht unvergessliche Intervention GERMANIA auf der Biennale in Venedig und schließlich die Installation Der Bevölkerung in einem der beiden Lichthöfe des neu erstandenen Berliner Reichstagsgebäudes, die im Jahr 2000 zu einer erbitterten Parlamentsdebatte führte.

Selbstverständlich werden diese wichtigen Arbeiten in der Frankfurter Schau gewürdigt, aber der Bogen wird weit aufgespannt und zeigt Hans Haacke in neuem Licht. Hinter der politischen Intention erscheint ein Künstler, der fasziniert ist von geheimen Zusammenhängen und der Schönheit ihnen innewohnender Systeme und Prozesse. Als Schüler des Bauhaus-Künstlers Fritz Winter verfügt er über ein feines Gespür für die formale Stringenz ihrer bildlichen Umsetzung. Die Ausstellung mit rund 70 Exponaten ist nichts weniger als verkopft. Sie atmet einen in viele Richtungen forschenden offenen Geist, der sich genau und unkorrumpierbar mit dem beschäftigt, was vor aller Augen liegt, bis sich daraus neue Funken schlagen lassen.

Das zeigt sich schon am Frühwerk. Es beginnt mit jenen Fotonotizen, die Haacke 1959 als junger Werkstudent von Besucher*innen der documenta 2 aufnahm. Walter Grasskamp hatte sie bei Recherchen im Documenta-Archiv entdeckt und im KUNSTFORUM…

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von Sabine Elsa Müller

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