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Ausstellungen: Basel · von Dora Imhof · S. 383 - 384
Ausstellungen: Basel , 2001

DORA IMHOF
Hannah Villiger

Kunsthalle Basel, 16.8. – 11.11.2001
Bonner Kunstverein, 19.11.2001 – 6.1.2002

Ihr zentrales Motiv, das sie bis zu ihrem Tod 1997 beschäftigte, fand die Schweizer Künstlerin Hannah Villiger in den frühen achtziger Jahren, als sie begann, die Polaroidkamera auf ihren eigenen Körper zu richten. Sie arbeitete alleine, die Kamera in Armeslänge oder noch näher auf sich gerichtet, sich vor ihr drehend, haltend, positionierend. Die entstandenen Aufnahmen, ab 1983 mit dem Adjektiv “Skulptural” betitelt, wurden in der Folge vergrößert. Die fertigen quadratischen Bilder zeigen nie den ganzen Körper der Künstlerin, sondern Beine oder Arme, Achselhöhlen, geballte Fäuste, gekrümmte Schultern. Bildfüllende, überlebensgroße Körperteile, aufgenommen, so sagte sie, “so nahe, dass die Pola direkt in den Körper saust”. Die Fotografien folgen der Struktur der Haut, die mal zart, faltig, behaart oder sommersprossig erscheint. Oft ist auf dem Bild nur mehr schwer erkennbar, welcher Teil des Körper gezeigt wird. Die Körperfragmente werden zu abstrakten Bausteinen eines Bildes oder einer Bilderfolge.

Von heute aus gesehen scheint diese fotografische Auslotung des eigenen Körpers vertraut, doch in ihrer Konsequenz, auch in der Wahl eines Mediums, das damals noch nicht die Rolle spielte, wie in der jetzigen Kunst, erscheinen die Arbeiten von Hannah Villiger, die hier erstmals in einer rund 60 Arbeiten umfassenden Retrospektive präsentiert werden, eigenständig und aktuell. Hannah Villiger verstand sich nicht als Fotografin, sondern als Bildhauerin, und ihren Körper und die Kamera als Mittel ihrer Arbeit. “Ich bin die Skulptur” notierte sie 1983 in ihrem Arbeitsbuch. Sie verwendete ihren Körper einer fast formalistischen Weise als…


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