Köln
„… Hallo Köln!“
Galerie Anke Schmidt 21.03. – 03.07.2020
von Reinhard Ermen
Das 15-jährige Bestehen der Galerie sollte eigentlich nicht an die große Glocke gehängt werden, doch es lag nahe, angeregt von diesem Datum, Rolf Ricke (* 1934) um eine Ausstellung zu bitten, schließlich hat Anke Schmidt in gewisser Weise dessen Nachfolge angetreten. Nach Schließung seiner Kölner Galerie 2004 war Ricke nach Berlin umgezogen, um, wie er es in einem kurzen Statement sagt, „Abstand“ zu gewinnen, nach annähernd 40 ereignisreichen Jahren in der Domstadt. Die aktuelle Ausstellung des Flüchtlings ist in gewisser Weise eine Art Heimkehr, begleitet von „Freude und Begeisterung“; der entgegenkommende Titel verrät etwas davon: „… Hallo Köln!“. Alle 13 Protagonisten dieser freudigen Anrufung (man beachte das Ausrufezeichen) haben mehr oder weniger respektable Ausstellungsbiographien vorzuweisen, doch darunter sind auch Namen, die selbst die Connaisseurs noch googeln müssen, ohnehin ist die Versammlung ein Mischtopf der Nationen und Generationen; die wenigsten sind im Programm von Anke Schmidt fest verankert. Von der Eröffnung erwartete die Galeristin ein großes Ereignis, das den Markt und den Geist in jeder Weise beflügeln sollte. Es hat nicht sollen sein. Die Corona-Krise und die mit ihr einhergehenden Sicherheitsmaßnahmen verhinderten nicht nur die angemessene Eröffnung, schon der Aufbau gestaltete sich anders als sonst. Der unermüdliche Kurator, durch sein biblisches Alter zur Hauptrisikogruppe gehörend, gab seine Anweisungen, ergänzt durch Fotozwischenergebnisse, übers Telefon. Der Ausstellung selbst sind die erschwerten Bedingungen nicht anzusehen.
Leichtfüßig und hintersinnig kommt diese altersweise Zusammenstellung daher. „Ceci n’est pas un Trompe-l’oeil“ ließe sich mit Blick auf eine…